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Arbeiten und Lernen - ABWF

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Schon Ende der siebziger Jahre zeigte sich im Rahmen der angewandten Innovationsforschung,<br />

dass der zentrale Engpass im technischen <strong>und</strong> strukturellen<br />

Wandel die Kompetenz von Fach- <strong>und</strong> Führungskräften war. (Staudt<br />

1980) Eine “anforderungsorientierte” Weiterbildung <strong>und</strong> zahlreiche Reparaturweiterbildungsmaßnahmen<br />

konnten die anstehenden Probleme nicht lösen.<br />

Weiterbildung degenerierte, wie bereits gezeigt, zur Beschäftigungstherapie<br />

<strong>und</strong> zum Alibi für überdimensionierte Weiterbildungsinstitutionen.<br />

Aus den Analysen der (Fehl-) Entwicklungen wurde deutlich, dass eine sinnvolle<br />

Personalentwicklung nur zu weniger als 20 Prozent in der institutionalisierten<br />

Weiterbildung stattfindet, dass also allein die Wissensvermittlung<br />

Übergangs- <strong>und</strong> Entwicklungsprobleme nicht löst. “Denn Schwimmen lernt<br />

man nicht auf der Schulbank oder im Internet, sondern im Wasser. Die praktische<br />

Erfahrung, das <strong>Lernen</strong> integriert in den Arbeitsalltag, wird als zentraler<br />

Hebelarm (wieder) entdeckt.” (Staudt/Frieling 1994)<br />

Nur eine Lernkultur, die<br />

– sich auf die Gesamtheit der möglichen Lernumgebungen – mit den<br />

Schwerpunkten Arbeitsprozess <strong>und</strong> soziales Umfeld – konzentriert <strong>und</strong><br />

dem non-formellen <strong>und</strong> informellen <strong>Lernen</strong> den ihnen zukommenden<br />

Stellenwert einräumt,<br />

– Lernprodukten wie dem impliziten (“hidden”, “tacit”) (Nonaka/Takeuchi<br />

1997) <strong>und</strong> dem wertbeladenen Wissen, insbesondere dem Erfahrungswissen<br />

eine hohe Bedeutung zumisst, <strong>und</strong><br />

– selbstgesteuerte <strong>und</strong> vor allem selbstorganisierte Lernprozesse hinreichend<br />

berücksichtigt,<br />

kann die erforderliche Brücke zwischen Innovation, Entwicklung <strong>und</strong> <strong>Lernen</strong><br />

schlagen.<br />

Innovation ist ganz allgemein die Einführung von etwas Neuem, eine Erneuerung<br />

oder Neuerung. Die Entstehung von Neuem ist immer ein selbstorganisativer<br />

Prozess, weil er mit Emergenz (Krohn/Küppers 1992) verb<strong>und</strong>en ist:<br />

ob in der Natur oder in sozialen Systemen, (Hörz 1994) ob auf der Ebene des<br />

Individuums, des Teams, des Unternehmens oder der Organisation (Parthey<br />

1990). Denn Innovationen setzen Entdeckungen – das Generieren neuer Erkenntnisse<br />

über gesetzmäßige Zusammenhänge in Natur <strong>und</strong> Gesellschaft –<br />

<strong>und</strong> Erfindungen – die menschliche Bedürfnisse in irgendeiner Weise befriedigen<br />

– voraus. Entdecken ist auf Verstehen, Erfinden auf Nutzen gerichtet.<br />

Zur Innovation werden sie erst durch die technische <strong>und</strong> sozial-ökonomische<br />

Realisierung: “Innovationen sind radikale technische bzw. soziale Neuerungen,<br />

die durch soziale Akzeptanz <strong>und</strong> die kollektive Attribuierung von Neuheit<br />

einen ökonomischen Erfolg für das sie hervorbringende System zu gene-<br />

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