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Arbeiten und Lernen - ABWF

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ziehung der Tatsache, dass nicht alle Folgen menschlichen Handelns vorher<br />

kalkulierbar sind.<br />

Lernkultur wird als menschliches Vermögen verstanden werden, sich tätig<br />

<strong>und</strong> damit erkennend <strong>und</strong> lernend mit der Welt zu verbinden mit dem Anspruch,<br />

sie nicht selbstzerstörerisch, sondern menschlich zu gestalten.<br />

Informelles <strong>Lernen</strong> <strong>und</strong> neue Lernkultur<br />

Dabei geht es nicht nur um die Tatsache, dass informelles <strong>Lernen</strong> den quantitativ<br />

bedeutendsten Anteil am Erwachsenenlernen hat.<br />

Neue Lernkultur ist nicht die Wende vom formellen zum informellen <strong>Lernen</strong>,<br />

sondern möglicherweise die massenhafte subjektive Reflexion über das eigene<br />

informelle <strong>Lernen</strong> <strong>und</strong> die aus dieser Reflexion entspringende Möglichkeit<br />

seiner Optimierung, weil es dann bewusster, zielorientierter erfolgen<br />

kann. Aus der Bewusstheit des informellen <strong>Lernen</strong>s entsteht als weiteres Element<br />

dieser veränderten Lernkultur der Antrieb, das selbstorganisierte informelle<br />

<strong>Lernen</strong> durch systematisches formelles <strong>Lernen</strong> unter Einschluss von<br />

Weiterbildnern <strong>und</strong> Weiterbildungseinrichtungen zu vertiefen. Letztere erhalten<br />

veränderte Funktionen, bleiben jedoch unverzichtbare Akteure in dieser<br />

neuen Lernkultur.<br />

Neue Lernkultur nimmt damit auch Traditionen vergangener Lernkultur in<br />

Gestalt von Institutionen-/Schulkultur auf, modifiziert sie, weist ihnen einen<br />

neuen Platz in einem veränderten System zu.<br />

Selbstorganisation <strong>und</strong> externe Intervention in Lernprozesse<br />

Die subjektiven Voraussetzungen <strong>und</strong> die erreichte gesellschaftliche Positionierung<br />

schaffen noch äußerst ungleiche Bedingungen für Selbstorganisation<br />

des <strong>Lernen</strong>s. Es ist in den gegenwärtigen sozialen Wandlungsprozessen<br />

nicht entschieden, ob eine neue Lernkultur kontinuierlichen Erwachsenenlernens<br />

die Lernkultur einer Elite oder Normalität im Lebensverlauf wird.<br />

Ich wage die Annahme, für 30 Prozent der Erwachsenen vollzieht sich der<br />

Übergang zum vorwiegend selbstorganisierten <strong>Lernen</strong> problemlos, weitere<br />

40 Prozent dürften unter überwindbaren Schwierigkeiten zumindest den Einstieg<br />

schaffen, die verbleibenden 30 Prozent leben in akuter Gefahr von einer<br />

Lernkultur der Selbstorganisation in einer modernen Gesellschaft abgekoppelt<br />

zu werden, bzw. nur eine Lernkultur des Überlebens entwickeln zu können.<br />

Dieser Tendenz entgegenzuwirken, bedarf es gesellschaftlicher Inter-<br />

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