05.08.2013 Aufrufe

Arbeiten und Lernen - ABWF

Arbeiten und Lernen - ABWF

Arbeiten und Lernen - ABWF

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

non-formelle <strong>Lernen</strong>, da seine Definition als <strong>Lernen</strong> “in Bildungseinrichtungen<br />

auf nicht formelle Weise” oder in “Einrichtungen jenseits des formellen<br />

Bildungssystems” den Begriff des Formellen bereits voraussetzt.<br />

2. Deutlich ist ferner, dass die Übergänge zwischen formellem, non-formellem<br />

<strong>und</strong> informellem <strong>Lernen</strong> fließend sind. Wann ist ein <strong>Lernen</strong> auf die formellen<br />

Bedingungen von Bildungs- <strong>und</strong> Ausbildungseinrichtungen gerichtet,<br />

wann zielt es eher auf non-formelle Resultate, wann werden in diesen<br />

Einrichtungen Ergebnisse erzielt, die genau genommen, mit ihnen wenig<br />

zu tun haben (z. B. Netzwerkbildung, Anbahnung von Kooperationsbeziehungen,<br />

persönliche Fre<strong>und</strong>schaften, Zunahme sozialer <strong>und</strong> personaler<br />

Kompetenz usw.)?<br />

3. Deutlich ist auch, dass die Bezüge auf andere Dimensionen des <strong>Lernen</strong>s<br />

das Verständnis des informellen <strong>Lernen</strong>s erschweren: Muss Wissen, damit<br />

es als solches überhaupt identifizierbar ist, bewusst <strong>und</strong> benennbar<br />

sein? Ist, andererseits, das Nicht-sehr-bewusst-werden des <strong>Lernen</strong>s schon<br />

ein Zeichen des Informellen? Können die Einbettung des <strong>Lernen</strong>s in Alltagsroutinen,<br />

die eher zufällige Auslösung des Lernprozesses, sein vorwiegend<br />

induktiver <strong>und</strong> oft kollektiver Charakter Abgrenzungskriterien<br />

sein? U. E. sind das Bezugnahmen auf die Dimensionen Lernprodukt<br />

(Charakter des Wissens, Bewusstheit des Wissens) oder Lernprozess (Zufälligkeit,<br />

Induktivität, Kollektivität) die zur Abgrenzung wenig beitragen<br />

(Marsick/Volpe 1999, S. 25). Hier sind die Ansätze Livingstones denen<br />

anderer Autoren zweifellos überlegen.<br />

4. Das fassbarste Abgrenzungskriterium ist jedoch, neben dem direkten Bezug<br />

auf die Bildungsinstitutionen, die Dohmen folgende Berücksichtigung<br />

der Wissenspositionen. Der vorstehende Text formulierte diese Kriterien<br />

bereits symbolisch. Dabei sind über den Charakter des Wissens (explizit<br />

oder implizit, “wertfrei” oder wertbeladen usw.) noch keine Aussagen<br />

getroffen! Gäbe es beispielsweise Methoden, implizites, wertbezogenes<br />

Wissen messend zu charakterisieren, könnte durchaus eine Zertifizierung<br />

in Bildungseinrichtungen darauf hin orientiert werden. Vielleicht<br />

lassen sich auf diesem Wege auch Kompetenzen qualifikationsanalog zertifizieren?<br />

Dann hätte das institutionell oder organisational gewünschte<br />

Wissen W inst. eben die Form von implizitem oder wertbeladenem Wissen<br />

oder von Kompetenzen. Die Abgrenzung hat also die in Übersicht 2 dargestellte<br />

Form.<br />

37

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!