Arbeiten und Lernen - ABWF

se aber aus sich heraus schafft, prüft, gegebenenfalls verwirft oder weiter
entwickelt.
Nur diese letztgenannte Ausrichtung ist wirklich zukunftsorientiert, weil sie
zukunftsoffen ist, anstatt die Zukunft ganz und gar in curriculare Regie zu
nehmen (und sie damit gegen deren eigentliches Wesen sofort wieder zu
schließen, was dann neue Anpassungsprobleme erzeugt, wenn beispielsweise
die curricularen Vorwegnahmen nicht zugetroffen haben, – so z. B. im Zusammenhang
mit Umschulungsmaßnahmen für prognostizierte Bedarfe).
Ein wesentliches Kennzeichen neuer Lernkultur besteht also darin, dass sie
in einem umfänglichen Teil ihrer Aktivitäten
– nicht vorab definierte Ergebnisse festlegt, die zu erreichen sind (= die
klassischen Veranstaltungsformen von Erwachsenen- bzw. Weiterbildung),
– sondern Räume eröffnet, in denen neue Lösungen entwickelt und erfunden
werden.
In diesem Vorgang werden zukunftsbezogene und -sichernde Fähigkeiten
und Kenntnisse im Sinne von Kompetenzen erworben und trainiert.
c) Neue Lernkultur ist nicht defizit-, sondern ressourcenorientiert.
Aufgrund ihrer tatsächlichen Zukunftsoffenheit und ihrer Ausrichtung am
Prozess des Entdeckens, Erfindens und Lernens selbst setzt eine neue Lernkultur
nicht bei – wiederum vorab inhaltlich bestimmten – Defiziten der
Menschen an (was sie “noch nicht haben”, was sie “lernen müssen”), sondern
bei ihren Ressourcen und Potentialen. Sie geht davon aus, dass Erwachsene
Möglichkeiten des Erkennens und Handelns haben, die aus Lebenslauf und
Lebenserfahrung hervorgehen (biographisches Moment) und die im individuellen
und gemeinsamen Lernen aufgenommen, überprüft und weiter entwickelt
werden.
So hat ein zukunftsfähiges Lernen im Sinne neuer Lernkultur folgende Kennzeichen:
Es ist
– entwickelnd, erfindend, Neues schaffend,
– problemlösend,
– vernetzend (d. h. verschiedene individuelle und gesellschaftliche Lebensäusserungen,
aber auch Wissensgebiete und Fachdisziplinen
wechselseitig verknüpfend),
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