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Arbeiten und Lernen - ABWF

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Initiative zu ergreifen <strong>und</strong> die Organisation ihrer Lernprozesse in die Hand<br />

zu nehmen. Dabei steht die Erledigung der Arbeitsaufgaben <strong>und</strong>/oder die Aneignung<br />

von Inhalten im Vordergr<strong>und</strong>. Die Aneignung von Strategien selbstgesteuerten<br />

<strong>Lernen</strong>s erfolgt hier tendenziell beiläufig; sie sollen sich beim<br />

Handeln innerhalb der bereitgestellten Freiräume quasi “automatisch” herausbilden.<br />

Von einer expliziten Förderung selbstorganisierten <strong>Lernen</strong>s wird<br />

gesprochen, wenn der Aufbau von Lernstrategien ausdrücklich Ziel spezifischer<br />

Trainingsmaßnahmen ist. Die Maßnahmen können sich dabei vom Vermitteln<br />

der Strategien bis zum angeleiteten Reflektieren über sein eigenes<br />

<strong>Lernen</strong> erstrecken. Hier kommen bewährte lehr-lern-theoretische Prinzipien<br />

zum Tragen (Straka/Stöckl 1999). Durch die Kombination von expliziter <strong>und</strong><br />

impliziter Förderung werden die implizit sowie beiläufig erworbenen Kompetenzen<br />

thematisiert, verbalisiert <strong>und</strong> visualisiert.<br />

Systematische Reflexion über eigenes Handeln <strong>und</strong> <strong>Lernen</strong> sowie explizite<br />

oder implizite Förderung selbstorganisierten <strong>Lernen</strong>s als Kernelemente einer<br />

neuen Lernkultur sind jedoch in der Regel keine Selbstläufer. Sie erfordern<br />

spezifische motivationale Bedingungen.<br />

Motivationale Bedingungen einer neuen Lernkultur<br />

Unter Bezug auf die Selbstbestimmungstheorie der Motivation von<br />

Deci/Ryan <strong>und</strong> eigene Forschungsbef<strong>und</strong>e kann folgende Antwort gegeben<br />

werden: Gestalte die Umgebungsbedingungen so, dass die dort lernenden<br />

<strong>und</strong> arbeitenden Personen Kompetenz, Autonomie <strong>und</strong> soziale Einbindung<br />

erleben. Für das <strong>Lernen</strong> im Betrieb lauten die Bedingungen dann wie folgt:<br />

– Autonomieerleben liegt vor, wenn eine Person den Eindruck hat, Handlungsspielräume<br />

zu haben bzw. ihre Arbeitsaufgaben nach eigenen Plänen<br />

erledigen zu können.<br />

– Kompetenzerleben wird einer Person gewahr, sobald sie den Eindruck<br />

hat, ihre Arbeitsaufgaben sachverständig sowie erfolgreich zu erledigen<br />

<strong>und</strong> wenn sie sich selbst wirksam erlebt.<br />

– Erlebte soziale Einbindung wird einer Person gegenwärtig, wenn ihre<br />

<strong>Arbeiten</strong> durch Vorgesetzte <strong>und</strong> Kollegen/-innen anerkannt werden<br />

<strong>und</strong> sie sich in die Betriebsgemeinschaft eingeb<strong>und</strong>en wägt.<br />

Diese drei Erlebnisqualitäten sind keine Visionen, sondern empirisch erhärtete<br />

<strong>und</strong> wirksame Bedingungen für selbstorganisiertes <strong>Lernen</strong>, dem “survival<br />

kid” in der Informationsgesellschaft <strong>und</strong> dem Kernelement einer neuen<br />

Lernkultur (Straka 2000). Motivation ist jedoch nur die eine Seite der Medaille.<br />

Sie erleichtert die Reflexion über eigenes <strong>Lernen</strong> <strong>und</strong> Handeln sowie<br />

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