Arbeiten und Lernen - ABWF
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wicklung bei – vor allem zur Anreicherung sozialer Kompetenz. Sie sollten<br />
als Familienarbeit, Selbsthilfe, Freiwilligentätigkeit, Bürgerarbeit in einer<br />
lernenden Gesellschaft stärker anerkannt sowie dort, wo nötig, materiell <strong>und</strong><br />
ideell gefördert werden.<br />
5. Lernkultur <strong>und</strong> neue Medien<br />
Der Umgang mit den neuen Medien, das Schritthalten mit ihren rasch wachsenden<br />
Möglichkeiten gehört zu den gr<strong>und</strong>legenden Kulturtechniken. Zugang<br />
zu diesen Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnologien, <strong>Lernen</strong> an<br />
<strong>und</strong> mit ihnen ist Teil des selbstorganisierten <strong>Lernen</strong>s, das gesellschaftlicher<br />
Anerkennung – so wie beim organisationalen <strong>Lernen</strong> – bedarf.<br />
6. Veränderungen der institutionellen Bildungsträger<br />
In einer neuen Lernkultur spielen Weiterbildungseinrichtungen eine bedeutsame<br />
Rolle, aber sie müssen ein neues Selbstverständnis im Geflecht unterschiedlicher<br />
Lernstrategien <strong>und</strong> Lernformen entwickeln. Sie werden von Bildungsanbietern<br />
zu Dienstleistern, die unterschiedliche Lernangebote erarbeiten.<br />
Die Individuen, die unterschiedliche Lernwege <strong>und</strong> Lernstrategien<br />
einschlagen, brauchen solche differenzierten Lernangebote <strong>und</strong> -impulse,<br />
die den modernen Entwicklungen von Wissenschaft, Technik, Wirtschaft<br />
<strong>und</strong> Kultur folgen.<br />
Eine allein angebotsorientierte Weiterbildung kann hier den sich ständig<br />
wandelnden Anforderungen nicht mehr folgen. Vor diesem Hintergr<strong>und</strong><br />
kann nur die Selbstorganisation des lernenden Individuums oder der lernenden<br />
Unternehmung die nahtlose Weiterentwicklung benötigter Qualifikationen<br />
sicherstellen. Ihre Grenzen findet die Selbstorganisation des <strong>Lernen</strong>s bei<br />
gesellschaftlichen Gruppen mit schwächeren Ressourcen an Vorbildung,<br />
zeitlichen Freiräumen <strong>und</strong> Geld.<br />
Eine aus dem Blickwinkel kontinuierlichen <strong>Lernen</strong>s veränderte Lernkultur<br />
hat Rückwirkungen auf die Lehr- <strong>und</strong> Lernkultur in der Ausbildung <strong>und</strong> allgemeinen<br />
Bildung. Dies muss sich auf die Lerninhalte ebenso beziehen wie<br />
auf die Lehr- <strong>und</strong> Lernformen. Die stärkere Öffnung von Schulen <strong>und</strong> Hochschulen<br />
zu ihrem wirtschaftlichen <strong>und</strong> gesellschaftlichen Umfeld gehört<br />
ebenfalls dazu. Kinder, Jugendliche <strong>und</strong> Studenten müssen darauf vorbereitet<br />
werden, kontinuierliches <strong>Lernen</strong> selbstorganisiert zu vollziehen, ohne<br />
dass der Staat, die Unternehmen <strong>und</strong> die Bildungseinrichtungen aus ihrer<br />
Verantwortung entlassen werden.<br />
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