05.08.2013 Aufrufe

Arbeiten und Lernen - ABWF

Arbeiten und Lernen - ABWF

Arbeiten und Lernen - ABWF

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Innovation setzt neben der Bereitschaft vor allem die Befähigung voraus,<br />

neue Ideen mit der Realwelt in Übereinstimmung zu bringen. Das erfordert<br />

nicht nur Wissen um Neues, sondern für die Umsetzung auch sehr viel praktische<br />

Erfahrung. Erst die Verbindung von Bereitschaft, aktuellem Wissen <strong>und</strong><br />

praktischer Erfahrung ergibt innovatorische Kompetenz. Dieses Fähigkeitspotential<br />

zur Umsetzung neuer Konzepte <strong>und</strong> Techniken wird aber zunehmend<br />

notleidend in diesem Lande." Um dem entgegenzuwirken sind “vor allem<br />

die innovationsaktiven Betriebe wieder in den Prozess der Kompetenzentwicklung<br />

zu integrieren, sind anwendungsbezogene Inhalte viel umfassender<br />

zu gewichten <strong>und</strong> weitaus flexiblere Organisationsstrukturen zwischen<br />

Wirtschaft <strong>und</strong> Bildung für den Kompetenzaufbau zu realisieren, als<br />

dies heute der Fall ist.” (Staudt/Kottmann 2000)<br />

Diesen Organisationsstrukturen zwischen Wirtschaft <strong>und</strong> Bildung muss<br />

nachgegangen werden. In einem Interview zum Erscheinen des “Grünbuchs<br />

zur Innovation” bemerkte EG Kommissarin Cresson: “Allgemeine <strong>und</strong> berufliche<br />

Bildung sind selbstverständlich ausschlaggebend, wenn wir Kreativität<br />

<strong>und</strong> Unternehmergeist in unserer Kultur fördern wollen. Einer der Ausgangspunkte<br />

im Weißbuch zur Bildung ist, dass das Know-how für die Beschäftigungschancen<br />

des einzelnen <strong>und</strong> für die Wettbewerbsfähigkeit der<br />

Unternehmen zunehmend wichtig ist. Die Verbindung zur Innovation ist eindeutig.”<br />

(Cresson 1998) Ist sie wirklich so eindeutig? Aus Sicht einer selbstorganisationstheoretisch<br />

begründeten kompetenzbasierten Lernkultur gibt<br />

es, entsprechend den unterschiedlichen System- <strong>und</strong> Selbstorganisationsebenen,<br />

unterschiedliche Innovationsebenen. Eine Schar höchst innovativer<br />

Denker macht noch kein innovatives Unternehmen. Ein höchst innovatives<br />

Unternehmen wird von vielen ganz durchschnittlich denkenden, teilweise<br />

wenig innovativen Menschen getragen, obwohl es natürlich dringend innovativer<br />

Mitarbeiter bedarf, um an der Spitze sein <strong>und</strong> bleiben zu können. Die<br />

Innovationsfähigkeit eines Systems ist nicht aus der Innovationsfähigkeit<br />

seiner Systembestandteile ableitbar.<br />

Wie lernen Menschen Innovation <strong>und</strong> innovatives Denken? lautet die Gr<strong>und</strong>frage<br />

auf der individuellen Ebene, die besonders für den Bildungsbereich entscheidend<br />

ist. Es geht darum, Innovatoren <strong>und</strong> Innovatorinnen für die realen<br />

Bedingungen der kreativen Unternehmen zu finden <strong>und</strong> zu entwickeln. “Es<br />

handelt sich nicht um anonyme Vorgänge <strong>und</strong> Entwicklungen oder gar um<br />

kurzfristig politisch steuerbare Job-W<strong>und</strong>er. Wir sprechen von Menschen.<br />

Wachstum wird getragen von aktiv engagierten <strong>und</strong> gut ausgebildeten Menschen<br />

jeden Alters. Es sind z. T. individualistische, manchmal auch querköpfige,<br />

stets aber relativ querdenkende Menschen. Sie verbinden die stets notwendigen<br />

wirtschaftlichen Kenntnisse mit Phantasie <strong>und</strong> Kreativität sowie<br />

mit persönlichem Engagement... Der wichtigste Faktor für das Gedeihen von<br />

20

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!