Arbeiten und Lernen - ABWF
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Betriebliche <strong>und</strong> ökonomische Einflussfaktoren wirken auf das <strong>Lernen</strong> ein,<br />
prägen Situationen, Positionen <strong>und</strong> Rollen der <strong>Lernen</strong>den <strong>und</strong> Lehrenden<br />
nachhaltig. Die Lernkultur hat entscheidendenden Einfluss auf die Kompetenzentwicklung,<br />
sie wirkt in starkem Maße auf die Gestaltung von Technik,<br />
Arbeitsorganisation <strong>und</strong> Qualifikation. Im Überblick <strong>und</strong> zusammenfassend<br />
stellen sich die Unterschiede zwischen herkömmlicher <strong>und</strong> zukunftsorientierter<br />
Lernkultur wie in Übersicht 2 verdeutlicht dar:<br />
Übersicht 2<br />
Unterschiede zwischen herkömmlicher <strong>und</strong> zukunftsorientierter Lernkultur<br />
Herkömmliche Lernkultur Zukunftsorientierte Lernkultur<br />
Vermittlung von Kenntnissen <strong>und</strong> Fertigkeiten<br />
als Reaktion auf Entwicklungen im<br />
Unternehmen <strong>und</strong> in dessen Umfeld<br />
<strong>Lernen</strong> in strukturierten, didaktisch-intentional<br />
angelegten Lernumgebungen<br />
Lerninhalte werden als geschlossene Wissenssysteme<br />
bzw. Teile davon verstanden.<br />
Erwerb von Theoriewissen, im Wesentlichen<br />
von didaktisch reduziertem Fachwissen<br />
präzise Reproduktion des Wissens in vorhersehbaren,<br />
festgelegten Handlungssituationen<br />
<strong>Lernen</strong>de machen nach, nehmen auf, sind<br />
rezeptiv.<br />
Lehrende leiten an, machen vor, erklären;<br />
sie sind Vermittler von Theoriewissen.<br />
Ausrichtung des <strong>Lernen</strong>s auf Kompetenzentwicklung<br />
<strong>und</strong> den Erwerb reflexiver<br />
Handlungsfähigkeit<br />
<strong>Lernen</strong> in “natürlichen” Lernumgebungen<br />
als Erfahrungslernen, Vernetzung mit intentionalem<br />
<strong>Lernen</strong> innerhalb <strong>und</strong> außerhalb<br />
der Arbeit<br />
Lerninhalte bzw. Wissen sind nicht abgeschlossen,<br />
sie sind abhängig von individuellen<br />
<strong>und</strong> sozialen Kontexten.<br />
Wissen wird aus komplexen Lernsituationen<br />
konstruiert, Erfahrungswissen wird erworben<br />
<strong>und</strong> mit Theoriewissen verb<strong>und</strong>en.<br />
Wissen wird in offenen, gestaltbaren Handlungssituationen<br />
angewandt <strong>und</strong> nutzbar<br />
gemacht.<br />
<strong>Lernen</strong>de organisieren <strong>und</strong> steuern Arbeits-Lern-Prozesse<br />
weitgehend selbständig.<br />
Lehrende sind Berater <strong>und</strong> Mitgestalter von<br />
Lernprozessen; sie schaffen die Voraussetzungen,<br />
Denk- <strong>und</strong> Lernprozesse auszulösen.<br />
Die Gegenüberstellung bringt deutlich zum Ausdruck, dass mit der neuen<br />
Lernkultur eine Entgrenzung des <strong>Lernen</strong>s stattfindet. <strong>Lernen</strong> ist weder<br />
zwingend an bestimmte Lernorte geb<strong>und</strong>en noch an bestimmte Vorgehensweisen<br />
<strong>und</strong> Methoden, was die Obsoletheit traditioneller, auf fest organisierte<br />
Lernorte, Lerninhalte <strong>und</strong> Lernmethoden gerichteter Didaktiken unterstreicht.<br />
Gleichwohl ist das <strong>Lernen</strong>, zumal das Erfahrungslernen, nicht<br />
als beliebig oder kontextlos anzusehen. Im Gegenteil, neben dem konstruk-<br />
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