Arbeiten und Lernen - ABWF
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2.3 <strong>Lernen</strong> im sozialen Umfeld<br />
Veränderungen der Arbeitswelt bedeuten kein Ende der Arbeitsgesellschaft<br />
oder eine Verknappung gesellschaftlich notwendiger Arbeit, sondern bringen<br />
eine Neustrukturierung, Neubewertung <strong>und</strong> Neuverteilung der Arbeitstätigkeiten<br />
in der Gesellschaft, Wirtschaft <strong>und</strong> im individuellen Lebensverlauf<br />
hervor.<br />
In diesem Zusammenhang erhalten neben der erwerbs- <strong>und</strong> berufsorientierten<br />
Arbeit auch Bereiche der geförderten <strong>und</strong> freiwilligen Arbeit eine neue<br />
öffentliche Aufmerksamkeit sowie wirtschaftlich-gesellschaftliche Bedeutung.<br />
Für die letztgenannten Bereiche haben wir den Arbeitsbegriff “soziales<br />
Umfeld” gewählt. Hier bilden sich vielfältige <strong>und</strong> differenzierte Arbeitstätigkeiten<br />
heraus.<br />
Eng verknüpft mit solchen Tätigkeiten können die Menschen ihre sozialen,<br />
personalen <strong>und</strong> methodischen Kompetenzen sehr effizient ausprägen, vorrangig<br />
durch selbstbestimmtes <strong>und</strong> selbstorganisiertes <strong>Lernen</strong>. Gerade dieses<br />
“<strong>Lernen</strong> im sozialen Umfeld” ist Antriebskraft <strong>und</strong> Bedingung für die<br />
weitere Ausgestaltung <strong>und</strong> Veränderung eines wichtigen Teilbereichs unserer<br />
Gesellschaft sowie integrierter Bestandteil einer Gesamtkultur des <strong>Lernen</strong>s<br />
– einer Lernkultur, die auf Entwicklung <strong>und</strong> Innovation gerichtet ist.<br />
In den letzten Jahren konnte im Rahmen vielfältiger Projekte das “<strong>Lernen</strong> im<br />
sozialen Umfeld” als Feld beruflicher Kompetenzentwicklung weiter erschlossen<br />
werden. Auf individueller Ebene ging es zunächst darum, Tätigkeits-<br />
<strong>und</strong> Lernprozesse mit ihren Motivationen, Formen, Inhalten <strong>und</strong> stützenden<br />
Strukturen zu beschreiben sowie individuelles Handeln <strong>und</strong> <strong>Lernen</strong><br />
zu reflektieren. Gleichfalls konnte an Beispielen gezeigt werden, wie traditionelle<br />
<strong>und</strong> neu entstehende Organisationen in sich wandelnden, häufig fluiden<br />
Netzwerken zusammenwirken, welche wichtige Rolle “Intermediären”<br />
in regionalen Entwicklungsprozessen zukommt <strong>und</strong> welche Bedeutung so<br />
genannte “Lern- <strong>und</strong> Tätigkeitsagenturen” haben. Damit konnten Gr<strong>und</strong>lagen<br />
für weitere Untersuchungen sowie Entwicklungsarbeiten geschaffen<br />
werden mit präzisierten wissenschaftlichen Fragestellungen sowie Gestaltungsansätzen<br />
für künftige Praxisprojekte. Sie konzentrieren sich auf nachfolgende<br />
inhaltliche Schwerpunkte:<br />
Zunächst scheint es für die öffentliche Diskussion dringend, den Zusammenhang<br />
zwischen “<strong>Lernen</strong> im sozialen Umfeld” <strong>und</strong> der Entwicklung von Innovationsfähigkeit<br />
bezogen auf unterschiedliche Ebenen <strong>und</strong> Zielgruppen konkret<br />
nachzuweisen sowie die Bedeutung dieses Lernfelds speziell auch bei<br />
der Realisierung der beschäftigungspolitischen Leitlinie der Europäischen<br />
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