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"Fremdhäßige", Handwerker & Genossen - Johann-August-Malin ...

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Die männlichen Arbeitszuwanderer aus dem Trentino und dem nördlichen<br />

Reichsitalien arbeiteten vielfach als Maurer und Erdarbeiter. Der Zwang,<br />

von Baustelle zu Baustelle ziehen zu müssen, machte eine systematische und<br />

kontinuierliche Organisationsarbeit von Partei und Gewerkschaft praktisch<br />

122 unmöglich. - Eine Arbeiterpartie bei der Wildbachverbauung um 1910.<br />

weder aktuell eine Kampfes- noch längerfristig eine Lebensperspektive<br />

bot. Die Vorstellung, nach ein paar Jahren des Ausharrens<br />

in den industriellen 'Zwingburgen' Vorarlbergs in die Heimat<br />

zurückzukehren und zu heiraten, war allemal eine weit realere<br />

Utopie alsjene eines Klassenzusammenschlusses.<br />

Außerdem wurden die jungen Arbeiterinnen ideologisch unter<br />

Verschluß gehalten: Sie waren oft in Mädchenheimen kasemiert 457<br />

und standen unter der Obhut von Barmherzigen Schwestern.<br />

"Die unterschiedlichen Mädchenheime sind", so die<br />

'Vorarlberger Wacht', "entweder halbe Zuchthäuser oder<br />

Klöster, die dem Fabrikanten das Arbeitermaterial willig<br />

und billig erhalten müssen. "458<br />

Ohne Möglichkeit einer Unterbringung in solchen Anstalten gaben<br />

Eltern im ländlichen Trentino den Anwerbem ihre Töchter erst gar

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