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"Fremdhäßige", Handwerker & Genossen - Johann-August-Malin ...

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wenigen Mitgliedern der Union "für die durstige Gurgel"349 stets et­<br />

was Geld vorhanden sei, er aber nur mit größter Mühe die Wochenbeiträge<br />

eintreiben könne.<br />

Das Hauptübel jedoch, mit dem er gleich allen anderen<br />

sozialdemokratischen Funktionären zu kämpfen· hatte, lag in der<br />

kaum anfechtbaren Dominanz des Klerus.<br />

"In Vorarlberg haben die organisierten <strong>Genossen</strong> sehr mit dem<br />

Unverstand der Einheimischen als auch mit der Verhetzung derselben<br />

durch die Pfaffen und die Christlichsoziale Partei zu kämpfen.<br />

Geradezu auffallend ist es, daß gebürtige Vorarlberger, welche im<br />

Ausland, zum Beispiel in der Schweiz, der Organisation angehörten,<br />

sogar an der Spitze von Gewerkschaften standen, nach ihrer<br />

Rückkehr ins Vorarlberger Ländle der Organisation nicht mehr<br />

beitreten: So sehr fürchten die Leute die Pfaffen! " 350<br />

Nachfolger Hungerbühlers wurde - gleichfalls ohne wesentliche<br />

Spuren zu hinterlassen - Jean Schurrenberger. 351 Er begann seine<br />

Tätigkeit am 1. März 1913 und betreute die Vorarlberger Arbeiterschaft,<br />

so gut es ging, vier Jahre lang. 352 Die österreichische Geheimpolizei<br />

hatte nämlich während des Krieges auf Schurrenberger,<br />

in dem sie einen Spion vermutete, ihr strenges Auge geworfen.<br />

Er war zeitweise gezwungen, den Paß beim Feldkircher Gendarme­<br />

riekommando zu hinterlegen, und konnte sich somit nicht frei zwischen<br />

den bei den Ländern bewegen. Außerdem mußte er Verhöre<br />

und Hausdurchsuchungen sowie andere Schikanen über sich ergehen<br />

lassen. 353<br />

Als er Anfang 1917· Vorarlberg frustriert den Rücken kehrte und<br />

Funktionär der sozialdemokratischen Metallarbeiter im Kanton<br />

Aargau wurde, übernahm Hermann Leibfried auch die Aufgaben<br />

des Textilarbeitersekretärs. Eine finanzielle Entschädigung dafür<br />

lehnte er, wie zu erwarten, ab. 354<br />

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