"Fremdhäßige", Handwerker & Genossen - Johann-August-Malin ...

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Zur Zeichnung eines korrekten Bildes muß jedoch hinzugefügt
werden, daß die SDAP in Hard nach einer politischen Hausse in
den Jahren 1893/94 - es waren damals rund 150 Personen organisiert'20
- auf einen relativ kleinen Kreis von maximal drei Dutzend
Aktivisten schrumpfte. Dafür war man aber jederzeit in der Lage,
eine große Anzahl von Wählern zu mobilisieren.
Anfang 1894 war die landes weite sozialistische Aufschwungsphase
wieder einer weitgehenden Tatenlosigkeit gewichen. Coufal
konnte mit seiner offenen Tuberkulose kaum mehr auftreten, 121 und
Leimgruber hatte sich nach einem längeren Gefängnisaufenthalt
wegen 'Majestätsbeleidigung' immer mehr aus der Bewegung
zurückgezogen; 122 lediglich mit den Harder Genossen hielt er noch
engeren Kontakt. Obwohl ursprünglich am linken Flügel der Partei
angesiedelt und in heftige Polemiken mit den Innsbrucker nichtproletarischen
'Geschäftssozialisten' Holzhammer und Radelbeck
verwickelt,123 machte auch er sich 1894 selbständig und eröffnete
in Dornbirn eine Handelsagentur. 124 Da das Unternehmen offensichtlich
nicht so recht florierte, ließ er sich auf schwere Betrügereien
ein und mußte am 17. März 1896 in Anbetracht des drohenden
Zusammenbruches seiner Firma nach Deutschland flüchten. In
München von der Polizei gefaßt, wurde er ins Feldkircher Gefängnis
überstellt, wo er weitere vier Monate Arrest absaß.125 Anschließend
verließ der nunmehr aus der Partei Ausgeschlossene
Vorarlberg und tauchte in der Anonymität unter. 126
Die persönlichen Schicksale der bei den Arbeiterführer - Krankheit
und Verbrechen - sind allerdings nur teilweise am Niedergang
der Bewegung schuld. Bereits Ende des Jahres 1893 zeichnete sich
ein Nachlassen der ursprünglichen Faszination der Volksversammlungen
ab. Nach einem zweiten und dritten Besuch einer
sozialistischen Zusammenkunft war nichts Neues mehr zu erfahren,
und das Politspektakel verblaßte zur Routine. So waren zur
ersten 'Sozi-Versammlung' in Höchst am 6. August 1893 nicht