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"Fremdhäßige", Handwerker & Genossen - Johann-August-Malin ...

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318<br />

Der Organisation stellten sich ähnliche Alltagsprobleme, wie sie<br />

bereits· für Bregenz beschrieben wurden. "Damit die sozialistischen<br />

Frauen auch einmal aus ihren vier Wänden herauskommen",1134<br />

wurden Kränzchen und Vergnügungsabende, aber<br />

auch Näh- und Bügelkurse abgehalten. 1135<br />

N ach einigen Anfangserfolgen kam den Dornbirner Genossinnen<br />

der ursprüngliche Schwung abhanden. So wurde anläßlich des<br />

Frauentages von 1913 berichtet:<br />

"Wir müssen offen gestehen, daß der Besuch der Frauen kein befriedigender<br />

war. Es fehlt den meisten Frauen noch das Verständnis<br />

für die Wichtigkeit des Frauenwahlrechtes, und jene, die die<br />

Bedeutung der modernen Arbeiterinnen- und Frauenbewegung zu<br />

würdigen verstehen, die trauen sich nicht, weil es entweder dem<br />

Geschäfte schaden könnte oder weil die Nachbarin Soundso nicht<br />

geht, daif sie auch nicht gehen, weil man sonst ins Gerede der<br />

bösen Leute kommt. "1136<br />

Eineinhalb Jahre später stellte die Organisation "im ersten Kriegsschrecken"!!37<br />

ihre Tätigkeit überhaupt ein. Hermann Leibfried forcierte<br />

zwar umgehend eine neuerliche Konstituierung, der Mobilisierungsgrad<br />

der Dornbirner Frauen hielt sich jedoch in Grenzen:<br />

Im Vordergrund standen die unmittelbaren Probleme des täglichen<br />

Lebens.<br />

Aus den Berichten der 'Arbeiterinnen-Zeitung' gewinnt man<br />

den Eindruck, daß die einschlägigen Vereins abende in Dornbirn<br />

auf äußerst bescheidenem politischen Niveau stattfanden:<br />

"Redakteur Leibfried hielt sodann einen zeitgemäßen Vortrag über<br />

die Frauen und den Krieg, Teuerung usw. Hierauf wurden gegenseitig<br />

die Erfahrungen über das Einmachen von Früchten und das<br />

Kochen verschiedener Speisen ausgetauscht. Zum Schluß wurde<br />

gewünscht, daß die Mitglieder sich öfters versammeln möchten, um<br />

sich gegenseitig einen Halt zu geben in diesen schweren Zeiten. "1138

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