"Fremdhäßige", Handwerker & Genossen - Johann-August-Malin ...

den Dornbirner sowie den Rankweiler Genossen ganz gleich. Es
wäre deshalb gut, wenn wir wüßten, warum die Genossen verhindert
waren zu kommen. "140
Von den vier versprochenen Referenten hatten also drei die Vorarl­
berger ohne Angabe von Gründen im Stich gelassen. Lediglich En­
gelbert Pernerstorfer kam seiner Verpflichtung nach: Er sprach am
30. August in Hard. 141 Als nach einer Woche noch keine Erklärung
oder Entschuldigung in Vorarlberg eingelangt war, wandte sich
Kreisvertrauensmann Johann Heine an Reichsparteisekretär Franz
Schuhmeier:
"Wir haben also anstatt Volksversammlungen zirka 12 Gulden
Ausgaben und den Spott unserer Gegner und die unangenehmen
Vorwürfe der eigenen Genossen, wo wir uns schon so lange freuten,
etwas für unsere Sache tun zu können. Daß ein solches Vorgehen
uns nur schaden kann, werden auch Sie einsehen. Die schwarzen
Blätter l42 machen sich lustig darüber und spotten, und wir selbst 37
wissen heute noch nicht, warum die Referenten ausgeblieben und
uns in die Blamage gesetzt. Gleichzeitig erscheint ein Aufruf,
Sammlungen einzuleiten für die Auslagen der Delegierten zum
Züricher Kongreß, welcher den Genossen zur Kenntnis gebracht
wurde. Die Antwort, welche wir erhielten, will ich hier nicht erwähnen
. ... Man wiift uns vor, in der Schweiz waren Volksversammlungen
von den österreichischen Referenten - Euch läßt man
sitzen und verlangt aber immer, wenn es heißt unterstützen. "143
Vorfälle wie dieser waren natürlich Wasser auf die Mühlen der
christlichsozialen Gegner, die mit dem Argument hausieren gingen,
die 'jüdischen' sozialdemokratischen Führer lebten dank der
Beiträge der einfachen Mitglieder in Saus und Braus. Wenn es aber
um eine Gegenleistung gehe, sei nichts zu erwarten.
"Der Terrorismus der Judokraten ce, schrieb der Feldkircher Korrespondent
des katholischen 'Arbeiterfreundes'144 im Juni 1897, "hat