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"Fremdhäßige", Handwerker & Genossen - Johann-August-Malin ...

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Im Unterschied zu den Societas, die sich in wüsten Fraktionskämp­<br />

fen teilweise selbst aufrieben, erlebten die deutschen Organisatio­<br />

nen 1908 einen relativen Aufschwung. Zwischen Dezember 1907<br />

und November 1908 stieg die Mitgliederzahl der Vorarlberger<br />

SDAP von rund 700 auf 900 Personen an. 257 Vor allem gelang es<br />

nun erstmals, auch Frauen - anteilsmäßig damals ein Sechstel der<br />

Organisierten - in die Bewegung zu bringen. 258 Die <strong>Genossen</strong> waren<br />

daher bezüglich der im Mai 1909 stattfindenden Landtagswahlen<br />

guter Dinge, und Ertl konnte im Jänner desselben Jahres nach<br />

Wien berichten, daß man elf Kandidaten aufzustellen plane: je fünf<br />

in der Städtekurie und der gemischten Wählerklasse sowie einen<br />

im Landgemeinden-Wahlkörper. 259<br />

Im Laufe der Vorbereitungen stellte sich aber immer klarer her­<br />

aus, daß die zu Beginn des Wahlkampfes sehr hoch gesteckten Zie­<br />

le zurückgeschraubt werden mußten. Neben Eduard Ertl kandidier-<br />

ten letztlich nur noch die <strong>Genossen</strong> <strong>Johann</strong> Baptist Kalb (Hard), 67<br />

Hermann Hermann (Hard), <strong>Johann</strong> Pumm (Rankweil), Thomas Lo-<br />

renz (Dornbirn) und Josef Brüggeler (Bludenz). Von einer eigen­<br />

ständigen Kandidatur in den Städten Bregenz und Feldkirch wurde<br />

überhaupt Abstand genommen. 260<br />

Die Wahlen selbst brachten einen überragenden Sieg der Christ­<br />

lichsozialen, die die Städte Feldkirch und Bludenz erobern konn­<br />

ten, so daß von 26 Sitzen nur noch zwei von den Liberalen gehal­<br />

ten wurden. Der Sozialdemokratie gelang es nicht, in den Landtag<br />

einzuziehen. Trotzdem waren die <strong>Genossen</strong> mit dem Ergebnis an­<br />

gesichts dreijähriger Seßhaftigkeit als Voraussetzung für die Wahlberechtigung<br />

- zumindest nach außen hin - noch einigermaßen zu­<br />

frieden:<br />

"Im Jahre 1907 hatten wir bei einjähriger Seßhaftigkeit in den vier<br />

Wahlkreisen 1889 Stimmen erhalten, diesmal bei dreijähriger<br />

Seßhaftigkeit 2157 Stimmen. "261

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