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"Fremdhäßige", Handwerker & Genossen - Johann-August-Malin ...

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Lokalitäten zur Verfügung zu stellen, mußte man sich in privatem<br />

Kreis versammeln. 982 Über die konstituierende Sitzung am 17.<br />

April 1910 983 ätzte das 'Volksblatt' , die wenigen Sozialdemokraten<br />

als lichtscheues Gesindel stigmatisierend:<br />

"Genosse Ertl und sein Generalstab in Nenzing kamen endlich<br />

doch zur Überzeugung, daß in Nenzing kein Wirt aufzutreiben ist,<br />

der ihnen zu ihrer Truppenschau gastlichen Einlaß gewährte.<br />

Deswegen zogen sie sich am letzten Sonntag in den Schmollwinkel<br />

zurück. Die Stube eines bekannten hiesigen <strong>Genossen</strong> war zum<br />

Versammlungslokal ausersehen. Zehn Mann hoch zogen sie unter<br />

Führung ihres Generalchefs in dasselbe ein. Über das Programm<br />

der Verhandlungen schweigt des Sängers Höflichkeit. Nur das soll<br />

konstatiert werden, daß die Versammlung am hellen Nachmittag<br />

bei gefällten Rouleaus bei elektrischer Beleuchtung stattfand -<br />

eine sonderbare Gesellschaft, welche das Tageslicht scheut und<br />

sich am hellen Tag elektrisch beleuchtet. Als aber Herr Ertl nach<br />

282 Schluß der Versammlung, umgeben von seinen Getreuen, dem<br />

Bahnhof zuschritt, da fand man diese Vorsicht sehr begreiflich.<br />

Es war eine wahre Blütenlese aus unserer Gemeinde. " 984<br />

Im Herbst des Jahres 1910 gelang es den 'roten' Stickern - es handelte<br />

sich dabei um ein rundes Dutzend985 -, den neuen Inhaber des<br />

Gasthauses 'Zum Gemsle', <strong>Johann</strong> Kerer, als Vereins wirt zu gewinnen.<br />

986 Damit hatten die örtlichen <strong>Genossen</strong> eine wesentliche<br />

Stufe im Organisationsprozeß bewältigt: Am 3. Dezember jenes<br />

Jahres fand im genannten Lokal die erste öffentliche Sozialisten­<br />

Versammlung Nenzings statt. 987<br />

Zur Stützung der nach wie vor sehr schwachen, kleinen Gruppe<br />

wurden nunmehr die Nachbarvereine, allen voran jener von Bludenz,<br />

herangezogen. Man wollte sich und den anderen beweisen,<br />

ein vollwertiges Glied der dörflichen Gemeinschaft zu sein: So<br />

organisierten die <strong>Genossen</strong> im Februar 1911 eine Faschingsveranstaltung,<br />

über die die Parteipresse berichtete:

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