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"Fremdhäßige", Handwerker & Genossen - Johann-August-Malin ...

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wanderung}, Matlajajoch usw., und da im Winter das Terrain sich<br />

speziell zum Schifahren sehr gut eignet, so wird gewiß jeder Genosse,<br />

falls er unsere Hütte besucht, auf seine Rechnung kommen.<br />

Die Ortsgruppenleitung hat keine Kosten gescheut, um es jedem<br />

Arbeiter zu ermöglichen, seine freie Zeit in frischer Alpenluft, auf<br />

grünen Matten, bei harmonisch klingendem Glockengeläute zu<br />

verbringen. "1332<br />

Es wurde schon darauf verwiesen, daß den Naturfreunden ein gewisser<br />

- manchmal auch puritanischer - Zug ins Kleinbürgerliche anhaftete.<br />

Im Milieu des alten, handwerksdominierten Arbeiterbildungsvereines<br />

der 1890er Jahre hatte ein gewisses Rabaukentum mit<br />

nächtlichen Exzessen durchaus seinen Platz gehabt. So berichtete<br />

ein Feldkircher Korrespondent des 'Volksblattes' Ende März 1894:<br />

"Der hiesige sozialdemokratische sogenannte Arbeiter-Fortbildungs-Verein,<br />

oder wie er zuweilen genannt wird 'Verwilde-<br />

366 rungsverein', hat sich so aufgeführt, daß ihm das Vereins lokal im<br />

Gasthaus zum Hecht gekündigt und er an die Luft gesetzt wurde.<br />

Die 'gebildeten' Herren Sozi hatten schon oft lärmende und<br />

'handgreifliche' Streitigkeiten unter sich und mit anderen. Am hl.<br />

Ostertag waren die Streitigkeiten und der Skandal wieder so groß,<br />

daß es eine regelrechte Keilerei abgesetzt hätte, wäre nicht die<br />

rechtzeitig gerufene Gendarmerie dazwischengetreten. "1333<br />

Ganz anders nun die vielfach aus qualifizierten Eisenbahnerberufen<br />

beziehungsweise einer neuen <strong>Handwerker</strong>generation entstammenden<br />

Mitglieder der Naturfreunde: Festgelage, womöglich<br />

noch mit ausgiebigem Alkoholkonsum, waren strengstens verpönt.<br />

"Am Samstag abend geht man in ein Wirtshaus", kritisierte der<br />

Obmannstellvertreter und langjährige Schriftführer der Naturfreunde<br />

Gustav Teufel, "um einige Glas Bier oder Wein zu trinken.<br />

Aber leider vergißt man, beizeiten nach Hause zu gehen. Ein Glas<br />

um das andere wird getrunken, und am Sonntag wird weiterge-

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