"Fremdhäßige", Handwerker & Genossen - Johann-August-Malin ...

manchen gesättigt, gesättigt bis zum Ekel. Wann endlich kommen
denn die verführten Arbeiter alle zur Einsicht, daß sie nur dazu
tapfer blechen, damit der Jude sich lukullische Gastmähler erlauben
kann? Wann und wo meinte es denn der Jude gut und ehrlich
mit den christlichen Arbeitern? Wo für den Juden und seinen
bodenlosen Geldsack nichts herausschaut, da tut er sicher nicht
mit. "145
Dabei wurde von den Ultramontanen nicht viel Federlesens gemacht,
ob einer nun tatsächlich jüdischer Abstammung war oder
nicht. Nach der Methode 'Probe auf Verdacht' erklärte man jeden
aus Wien geschickten Redner zur 'Krummnase '. So veröffentlichte
das 'Volksblatt' an läßlich der verunglückten Agitationstour vom August
1897 einen kleinen Bericht seines Götzner Korrespondenten:
"Vergangenen Montag begab ich mich Geschäfte halber nach
Dornbirn und ersah durch Anschlag an Mauerecken, daß dort im
38 Saale des 'Rößle' um 8 Uhr abends eine sozialdemokratische
Volksversammlung abgehalten werden sollte. Als Referent prangte
ein gewisser S. Kaff aus Wien. Der Name Kaff [soll vielleicht Kaph
heißen] hat einen verräterischen Geruch nach Knoblauch, und ich
wäre wohl etwas neugierig zu wissen, ob das S. zuvor nicht der
Anfangsbuchstabe eines alttestamentlichen Namens, Salomon,
Samuel oder dergleichen, sei. "146