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"Fremdhäßige", Handwerker & Genossen - Johann-August-Malin ...

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Im Gegensatz zu der von den <strong>Handwerker</strong>n propagierten Würde<br />

des 'Festes der Festlosen' stand die Tatsache, daß der 1. Mai<br />

Außenstehenden mehr oder minder als ausgedehnte Zechtour erscheinen<br />

mußte. So erlaubte sich ein Dornbirner 'Volksblatt' -Korrespondent<br />

am 30. April 1896, "über die bevorstehende Maifeier<br />

der Sozi ein Tröpflein Sarkasmus fallen zu lassen", 766 indem er angesichts<br />

der angekündigten Feststationen 'Bierhalle' , 'Krone',<br />

'Rößle' und 'Mohren' von "bleichen, hungernden Proletarieren"<br />

schrieb, die "schwankenden Schrittes von einem Wirtshaus zum<br />

anderen eilen"767 werden. Doch ein solcher Angriff auf die Ehre<br />

"der Sozi und auf die Heiligkeit des Weltfeiertages unserer Proletarier<br />

sollte nicht ungerochen bleiben". 768 In einer Volksversammlung<br />

am 2. Mai zogen die Sozialisten gegen die 'Schwarzen' vom Leder.<br />

Daraufhin sah sich der Redakteur des 'Volksblattes' zu einem<br />

ausführlichen Leitartikel veranlaßt, in dem er die Bedeutung der<br />

Vorarlberger Sozialdemokratie ins rechte Licht rückte.<br />

Allegorie zum Ersten Mai (aus der Maifestschrift von 1895): 'Arbeiter, hört<br />

die Signale!' Für Dornbirn galt dies nur bedingt. Hier feierten bis ins erste<br />

Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts ausschließlich die <strong>Handwerker</strong>.<br />

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