"Fremdhäßige", Handwerker & Genossen - Johann-August-Malin ...

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Parteigenossen in Feldkirch sogar außerstande, "Wahlmänner aufzutreiben,
und so geschah gar nichts". 927
Angesichts der wenig erfreulichen Wahlergebnisse beschwerte
sich ein Levner Korrespondent der 'Volks-Zeitung' - offensichtlich
selbst ein Eisenbahner - über den wieder im Steigen begriffenen
Einfluß der Christlichsozialen unter seinen Berufskollegen:
"Bei den Wahlen kann man sehen, wie diese Leute sich von den
Klerikalen sozusagen als Stimmvieh gebrauchen lassen. Männer
wieder, die sehr gut wissen, daß die Klerikalen die ärgsten Schädiger
der Interessen der Eisenbahner sind, lassen sich von ihren
Frauen abhalten, so zu stimmen, wie es ihre Überzeugung verlangt.
Den Pfarrer und die Gemeindeväter nicht zu erzürnen, ist
die einzige Sorge dieser Leute. " 928
Für den Rückgang der Eisenbahner-Organisation lassen sich zwei
Hauptgründe namhaft machen. Zum einen zeigte die aggressive
Politik des christlichsozialen Arbeiter- und Bauernvereines durchaus
Wirkung. Zum anderen gehörte es, wie bereits erwähnt, zur bewußten
Praxis der Bahnverwaltung, sozialdemokratische Bedienstete
unter Vorschützung betriebstechnischer Notwendigkeiten in
bestimmten Abständen in andere Ortschaften strafzuversetzen. Der
prominenteste Fall jener Jahre in Feldkirch betraf den Lokomotivführer
Josef Scherling, den Begründer und 'Motor' der ersten Ortsgruppe
der Eisenbahnergewerkschaft in der Stadt. Er wurde Anfang
1897 nach Bregenz versetzt, wo er sich bezeichnenderweise
jeder weiteren politischen Betätigung enthielt. 929
Verheiratete Eisenbahner trafen solche Zwangsverschickungen
besonders hart. Hatte sich die Familie gerade in einem neuen
Wohnort eingelebt, hatten die Kinder sich an die neue Schule gewöhnt
usw., mußten in einer anderen Stadt, womöglich sogar in einem
anderen Kronland sämtliche Sozialkontakte wieder frisch aufgebaut
werden. Unter solchen Vorzeichen wird vielleicht jener vor-