"Fremdhäßige", Handwerker & Genossen - Johann-August-Malin ...

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Wählerklasse 142 christlichsoziale Stimmen und 128 sozialdemokratische.
Wenn man die zirka 30 weiblichen Stimmen abzieht, so
bleiben 110 bis 112 christliche männliche Stimmen gegenüber 128
sozialdemokratischen. Herr Pfarrer, da haben Sie nicht gut gearbeitet.
"940
Der hier angegriffene Josef Hartmann war im September 1907 mit
der Pfarre Altenstadt belehnt worden, in der er nun 23 Jahre wir­
ken sollte. 941 Noch mehr als vor ihm sein Kollege Peter Düringer,
der 1905 Gisingen verlassen hatte,942 legte sich Hartmann mit den
Sozialdemokraten in und um Feldkirch an. Bei jeder sich bieten­
den Gelegenheit kam er mit Verbalangriffen, wie sie - so glaubten
zumindest die Altenstädter und Feldkircher Genossen - "nie zuvor
aus dem Munde eines Priesters gehört wurden".943
Der Nachruf des Katholischen Volkskalenders aus dem Jahre
1932 zeichnet folgendes Bild des streitbaren Pfarrers:
"Der hl. Paulus mahnte einmal seinen Schüler Timotheus, 'rede,
ob gelegen oder ungelegen '. Darnach richtete sich auch Hartmann.
Wo immer ein Mißstand ihm vor das Gesicht kam, wurde er
gerügt, ob es einer oder mehreren Personen, hoch oder nieder,
Mann oder Frau galt. Gegen das Böse, Kirchenfeindliche war er
der Mann seines Namens, Hartmann. Kein Unfug fand vor ihm
Pardon. Da er in seinem Äußeren langsam, etwas schwerfällig und
altfränkisch war, in seinem Reden ernst und ohne schöne Einleitung,
sondern gerade auf das Ziel schoß, war er bei denen, die ihn
nicht näher kannten, gefürchtet. "944
Es kann mit Sicherheit angenommen werden, daß der Aufschwung
der Sozialdemokratie in der Region Feldkirch nach 1905 zumin­
dest auch auf den 'harten Mann' Hartmann zurückzuführen ist. Die
Zeitgenossen waren sich über diesen Umstand auch völlig im kla­
ren. In dem bereits zitierten Wahlresümee von 1909 berichtete der
Korrespondent, daß in der nichtproletarischen Landgemeindekurie