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"Fremdhäßige", Handwerker & Genossen - Johann-August-Malin ...

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finden. Als Referent war Genosse Schrammel erschienen. Die Versammlung<br />

sollte in Levis in einem Saale, welcher 500 Menschen<br />

faßt, stattfinden. Als nach 7 Uhr die Eisenbahner und Gesinnungsgenossen<br />

den Saal betraten, war selber schon bis auf vier Tische<br />

dicht besetzt mit Bauern und Arbeitern aus der ganzen Umgebung<br />

und darunter selbstverständlich zirka acht bis zehn Pfaffen . ... Um<br />

8 Uhr eröffnete der Einberufer Genosse Kaiser aus Frastanz die<br />

Versammlung mit Bekanntgabe der Tagesordnung: Der neue Eisenbahnminister<br />

und die Eisenbahnerorganisation. Selbstverständlich<br />

kam das Präsidium in die Hände der Gegner. Nach Wahl desselben<br />

eröffnete der Vorsitzende, ein gewisser Professor Brunner, die Versammlung<br />

und erklärte, nur demjenigen Redner das Wort zu erteilen,<br />

welcher in patriotischem Sinne mit Ausschluß religiöser Fragen<br />

und Angelegenheiten referiere. "923<br />

Den <strong>Genossen</strong>, die nicht gekommen waren, "um zu raufen und zu<br />

streiten"924 - was angesichts der christlichsozialen Übermacht auch<br />

nicht sehr ratsam gewesen wäre -, blieb nichts anderes übrig, als 263<br />

das Lokal zu verlassen.<br />

Das 1897 von der Regierung verfügte Verbot aller Ortsgruppen<br />

des Fach- und Unterstützungsvereines der Eisenbahn-Bediensteten<br />

der österr. Staatsbetriebe, so der damalige genaue Titel der sozialistischen<br />

Eisenbahnergewerkschaft, traf auch die Feldkircher Organisation<br />

schwer.<br />

Obwohl bereits im Jahr darauf eine Nachfolgeorganisation, der<br />

Allgemeine Rechtsschutz- und Gewerkschaftsverein für Österreich<br />

- Ortsgruppe Feldkirch, aus der Taufe gehoben werden konnte,925<br />

ist um die Jahrhundertwende ein deutlicher Einbruch in der politi­<br />

schen Konjunktur der Eisenbahnerorganisation und damit der sozialistischen<br />

Bewegung in Feldkirch und Altenstadt zu konstatieren.<br />

So errang der Kandidat der SDAP, Koloman Markart, bei den<br />

Reichsratswahlen von 1901 in bei den Orten zusammen nur 32<br />

Stimmen. 926 Bei den Landtagswahlenim Jahre 1902 sahen sich die

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