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"Fremdhäßige", Handwerker & Genossen - Johann-August-Malin ...

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1.4. DIE GROSSE KRISE (1904/05)<br />

Daß die ärgsten Befürchtungen der Rankweiler <strong>Genossen</strong> hinsichtlich<br />

Pechotas Charakter kurze Zeit später von den tatsächlichen<br />

Verhältnissen, die zur Jahreswende 1903/04 mit einem Knalleffekt<br />

ans Tageslicht kamen, noch übertroffen wurden, brachte<br />

ihnen zwar eine gewisse Genugtuung, riß sie aber genauso wie die<br />

anderen Vorarlberger Ortsgruppen in den Strudel der Parteikrise<br />

von 1904/05.<br />

Was war geschehen? Wie sich später herausstellen sollte, hatte<br />

Franz Pechota mit seinen amourösen Abenteuern schon die Ortsgruppe<br />

Saalfelden gehörig durcheinandergebracht, und die dortigen<br />

<strong>Genossen</strong> und Genossinnen waren offensichtlich froh gewesen, den<br />

Sekretär in Richtung Westen abschieben zu können. 179<br />

Bald schon kursierten auch in Vorarlberg einschlägige Gerüchte,<br />

und Pechota bzw. die Partei leitung sahen sich gezwungen, dagegen<br />

Stellung zu nehmen: Die Gerüchte wurden kurzweg als 'Latrinen- 47<br />

parolen' abqualifiziert. Allerdings verlegte man - unter Vorspiegelung<br />

organisatorischer Notwendigkeiten - 1902 das Parteisekretariat<br />

von Dornbirn nach Bregenz, um den sich immer mehr<br />

verdichtenden Vorwürfen, Pechota habe unter anderem auch ein<br />

Verhältnis mit seiner Dornbirner Zimmerwirtin, die Spitze zu nehmen.<br />

180<br />

Diese Frau, eine Mutter von fünf Kindern und nun auch von Pechota<br />

schwanger, brachte das Lügengebäude des Sekretärs letztlich<br />

zum Einsturz. Während sich die meist jungen Fabriksarbeiterinnen,<br />

mit denen sich Pechota eingelassen hatte,. nach einer gewissen Zeit<br />

leicht abschieben ließen, wollte Frau J. 1 81 - sie und ihr Mann gehörten<br />

zur Führungsspitze der Dornbirner Partei - die Beziehung unter<br />

keinen Umständen aufgeben. Pechota, dem die Geschichte schon<br />

äußerst lästig geworden war, versuchte zunächst, J. durch eine<br />

Hochzeit mit einer anderen Frau 'abzuhängen'. Sie setzte ihn aber

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