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"Fremdhäßige", Handwerker & Genossen - Johann-August-Malin ...

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Votums kamen. Ein anderes Bild zeigt der Landgemeindewahlbezirk<br />

Feldkirch-Dornbim. Hier konnte keine der Gemeinden die<br />

Spitzenwerte von Rieden-Vorkloster und Hard (31,5 und 26,6 Prozent)<br />

erreichen, dafür war aber die Verteilung der Stimmen einheitlicher.<br />

Die einzelnen Werte der Gemeinden betrugen: Hohenems<br />

6,4; Koblach 4,3; Rankweil 8,6; Altenstadt 18,5; Göfis 11,9 und<br />

Frastanz 5,4 Prozent. 243<br />

Ähnlich dem nördlichen zeigte auch der südliche Wahlbezirk in<br />

den einzelnen Ortschaften ein sehr unterschiedliches Wählerverhalten.<br />

Während zum Beispiel Nüziders mit seinem hohen Anteil<br />

an Eisenbahnern auf 33,8 Prozent sozialdemokratische Wählerstimmen<br />

kam, wurde in der unmittelbar benachbarten 'Italienergemeinde<br />

' Thüringen zu 100 Prozent christlichsozial gewählt. Ohne<br />

den Ortsgruppenanalysen vorgreifen zu wollen, kann bereits hier<br />

darauf hingewiesen werden, daß die Bastionen der Sozialdemokratie<br />

- besonders im Oberland - nicht in textilindustriell dominierten<br />

Gebieten lagen. Mit Ausnahme von Hard und Dornbirn waren<br />

sämtliche Vorarlberger Orte mit mehr als einem Achtel 'roter'<br />

Stimmen Eisenbahnergemeinden.<br />

In allen Wahlbezirken zusammen konnte die Sozialdemokratie<br />

1.977 Stimmen, das entsprach 8,1 Prozent, auf sich vereinen. Angesichts<br />

der schweren Krise der Partei, die erst relativ kurz vorher<br />

überwunden worden war, durften die <strong>Genossen</strong> mit diesem Ergebnis<br />

zufrieden sein, zumal das neue Wahlrecht trotz gewaltiger Verbesserungen<br />

immer noch die gewerbliche und industrielle Arbeiterschaft<br />

benachteiligte. Den größten Stolperstein bildete. die Ein­<br />

Jahres-Klausel, die nur jene zur Wahl zuließ, die eine zwölfmonatige<br />

Seßhaftigkeit an einem Ort nachweisen konnten. Aufgrund der<br />

vom Arbeitsmarkt diktierten hohen Mobilität, insbesondere im<br />

<strong>Handwerker</strong>milieu, waren dadurch viele Männer - die Frauen<br />

erlangten ja . erst mit dem Zusammenbruch der Monarchie dieses<br />

demokratische Grundrecht - vom Wahlrecht ausgeschlossen. 244

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