"Fremdhäßige", Handwerker & Genossen - Johann-August-Malin ...

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Kämpfer der alten Schule dem neuen politischen Stil der SDAP
wenig zugetan,1062 fühlte sich als Genossenschafter wieder ganz in
seinem Element. Endlich konnte er sein autodidaktisch erworbenes
Wissen über Waren- und Betriebskunde sowie sein Organisationstalent
sinnvoll einsetzen. Vor allem hatte er berechtigterweise
das Gefühl, aufs neue gebraucht zu werden. l063 Der Konsum, der
sich bald zu einer informellen Kontakt-und Beratungsstelle entwickelte,
übersiedelte 1910, nachdem der Vertrag für das alte
Lokal aufgekündigt worden war, in ein eigenes repräsentatives
Gebäude in der Gartenstraße. 1064
Seit 1905 verfügte die Bewegung noch über einen zweiten
wichtigen Treffpunkt, das vom Genossen Josef Leitner gepachtete
Cafe 'Rathaus', 1065 das auch als offizielles Parteilokal Verwendung
fand. Als Leitner im Sommer 1907 Bludenz verließ, um den Gasthof
'Anich' in Innsbruck zu übernehmen, übergab er das Cafe an
den Genossen Jakob Oberhauser. l066 Seit 1. März 1911 war das
'Rathaus' Treffpunkt aller Partei- und Gewerkschaftsgliederungen
der Stadt; auch die bislang verstreuten Buch- und Broschürenbestände
wurden hier zentralisiert. 1067 Schon längere Zeit hatte sich
die lokale Parteiführung bemüht, diese kleine Organisationsreform
durchzuführen,
"um einerseits einen besseren Überblick über die gewerkschaftliche
und politische Tätigkeit zu erlangen, andererseits wieder
mehr das Bibliotheks- und Bildungswesen pflegen zu können.
Unter den bestandenen Verhältnissen war es für die Vertrauensmänner
äußerst schwierig, sich im steten Verkehr mit den Vereinen
und Genossen zu halten. "1068
Nach einem halb spontanen, halb organisierten Streik bei 'Getzner'
gelang es 1908 erstmals, das Bludenzer Textilproletariat für die Gewerkschaftsbewegung
zu interessieren, allerdings - so muß gleich
wieder eingeschränkt werden - auch nur knappe zwei Jahre lang. 1069