Physik A Teil 1: Mechanik - Physik-Institut - Universität Zürich
Physik A Teil 1: Mechanik - Physik-Institut - Universität Zürich
Physik A Teil 1: Mechanik - Physik-Institut - Universität Zürich
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Vergleicht man T mit der Schwingungsdauer eines mathematischen Pendels<br />
T math. = 2π√<br />
l<br />
g , so kann man für ein physisches Pendel setzen T phys. = 2π<br />
√<br />
leff<br />
Dabei heisst l eff. = s + I s<br />
die effektive Länge des physischen Pendels.<br />
Ms<br />
Will man mit einem Pendel die Erdbeschleunigung messen, so muss l eff. bekannt sein. Mit<br />
Hilfe eines Reversionspendels kann diese auf elegante Weise bestimmt werden.<br />
Ein physisches Pendel habe zwei mögliche Aufhängepunkte O 1 und O 2 , deren Verbindungsgerade<br />
durch den Schwerpunkt S geht. Die entsprechenden Schwingungsdauern<br />
sind<br />
√<br />
s1<br />
O 2 T1 = 2π<br />
g + I √<br />
s<br />
s2<br />
und T 2 = 2π<br />
Mgs 1 g + I s<br />
.<br />
Mgs 2<br />
S s 2<br />
O 1<br />
s 1<br />
g = 4π 2 s 2 1 − s 2 2<br />
kann unabhängig von I<br />
T1 2 s 1 − T2 2 s /M gemessen werden<br />
s 2<br />
(Vergleiche die Analogie zum mathematischen Pendel). Wird s 1 oder s 2 so variiert, bis<br />
g .<br />
T 1 = T 2 = T, ⇒ g = 4π2<br />
T 2 (s 1+s 2 ) = 4π2<br />
T 2 l eff., l eff. = s 1 +s 2 ,<br />
√ √√√<br />
s 1,2 = l ( ) 2<br />
eff.<br />
2 ± leff.<br />
− I s<br />
2 M ,<br />
T 2 = 4π2<br />
g<br />
(<br />
s + I )<br />
s<br />
.<br />
Ms<br />
T 2<br />
T 1 =T 2<br />
s 1 s 2<br />
s<br />
Ein physikalisches Pendel hat zwei verschiedene Abstände vom Schwerpunkt zum<br />
Aufhängepunkt ◦, die auf Kreisen um S liegen, mit jeweils gleicher Periode T (Satz von<br />
Viëta).<br />
Da sowohl der Abstand s 1 + s 2 der beiden Aufhängepunkte wie auch die Schwingungsdauer<br />
sehr genau gemessen werden können, kann mit dem Reversionspendel die<br />
Fallbeschleunigung präzise bestimmt werden.<br />
9.6.3 Die widerspenstige Fadenspule<br />
Am inneren Zylinder der Spule greift die Kraft F des Fadens an. Je nach Neigung α des<br />
Fadens entfernt oder nähert sich die Spule. Es gelten folgende Bewegungsgleichungen:<br />
b<br />
Schwerpunktssatz 0 = Mg − F sin α − N (114)<br />
α<br />
a<br />
ϕ<br />
R<br />
Mg<br />
N<br />
F<br />
x<br />
M d2 x s<br />
= F cos α − R (115)<br />
dt2 d 2 ϕ<br />
Drehimpulssatz bezüglich S I s = Rb−Fa. (116)<br />
dt2 103