Physik A Teil 1: Mechanik - Physik-Institut - Universität Zürich
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Ein bekanntes Beispiel für eine konservative Kraft ist das Gewicht ⃗ G = m⃗g, allgemein<br />
also eine konstante Kraft. Da die Komponenten von g nicht vom Wege abhängen, ist also<br />
→<br />
m<br />
r 2<br />
r 12<br />
r 1<br />
→<br />
→<br />
→<br />
G=mg →<br />
∫ ⃗r 2 ∫<br />
W 1→2 = m⃗g · d⃗r = m (g x dx + g y dy + g z dz)<br />
⃗r 1<br />
[<br />
]<br />
x∫<br />
2 ∫y 2 ∫z 2<br />
= m g x dx + g y dy + g z dz<br />
x 1 y 1 z 1<br />
= m [g x (x 2 − x 1 ) + g y (y 2 − y 1 ) + g z (z 2 − z 1 )] = m⃗g · (⃗r 2 − ⃗r 1 ) = m⃗g · ⃗r 12<br />
Die Arbeit hängt nur von der Nettoverschiebung ⃗r 12 der Masse ab d.h. nur von den<br />
Endpunkten und nicht vom Weg.<br />
Wie dieses Beispiel zeigt, kann das Linienintegral einer konservativen Kraft als Differenz<br />
zweier skalarer Grössen V (⃗r 2 ) −V (⃗r 1 ) geschrieben werden, die selber Funktionen des<br />
Ortes ⃗r sind. Wir definieren deshalb allgemein:<br />
Ist ⃗ F eine konservative Kraft, so wird definiert durch<br />
∫<br />
W 1→2 = ⃗r 2<br />
⃗r 1<br />
⃗ F · d⃗r<br />
. = − [V (⃗r2 ) − V (⃗r 1 )]<br />
die potentielle Energie V (⃗r).<br />
In differentieller Schreibweise lautet die Definitionsgleichung für die potentielle Energie<br />
−dV = ⃗ F · d⃗r. (29)<br />
Bei gegebenem Kraftfeld ist die potentielle Energie nur bis auf eine willkürliche Konstante<br />
bestimmt, da in der Definitionsgleichung (29) von V (⃗r) nur eine Differenz auftritt. Sobald<br />
irgendeinem Punkt ⃗r ◦ ein bestimmter Wert V (⃗r ◦ ) zugeordnet ist, ist die<br />
potentielle Energie für jedes ⃗r eindeutig durch<br />
V (⃗r) = V (⃗r ◦ ) −<br />
∫⃗r<br />
⃗r ◦<br />
⃗ F · d⃗r<br />
festgelegt. Jedem Raumpunkt ist also sowohl eine vektorielle Grösse, die konservative<br />
Kraft, als auch eine skalare Grösse, die potentielle Energie, zugeordnet.<br />
Wie erhält man aus einem gegebenen skalaren Feld V (⃗r) das vektorielle Feld ⃗ F(⃗r)?<br />
Wenn wir im Raum um d⃗r =⃗idx +⃗jdy + ⃗ kdz fortschreiten, so ändert sich V (⃗r) um<br />
dV = − ⃗ F · d⃗r = −(F x dx + F y dy + F z dz).<br />
Andererseits ist dV das vollständige (oder totale) Differential der Ortsfunktion V (x,y,z)<br />
(anschaulich die maximale Änderung von V im 3-dimensionalen Raum):<br />
dV =<br />
∂V (x,y,z)<br />
dx +<br />
∂x<br />
∂V (x,y,z)<br />
dy +<br />
∂y<br />
∂V (x,y,z)<br />
dz.<br />
∂z<br />
Vergleich der beiden Ausdrücke für dV in kartesischen Koordinaten liefert 42<br />
42 ∂<br />
∂x (bzw. ∂<br />
∂y und ∂ ∂z<br />
) ist die partielle Ableitung nach der Variablen x (bzw. y ,z), alle anderen Variablen<br />
werden konstant gehalten. Die Einführung der partiellen Ableitung ist nötig für die Differentiation<br />
von Funktionen mit mehreren Variablen, hier V (x,y,z).<br />
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