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Physik A Teil 1: Mechanik - Physik-Institut - Universität Zürich

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...<br />

⃗F N + ⃗ G 1N + ⃗ G 2N + ... + ⃗ G N−1N = d⃗p N<br />

dt<br />

Addieren wir diese Gleichungen und beachten dabei, dass nach dem 3. Newtonschen<br />

Prinzip gilt ⃗ G ik = − ⃗ G ki , so folgt<br />

N∑<br />

⃗F i = d N∑<br />

⃗p i ,<br />

i=1<br />

dt<br />

i=1<br />

die inneren Kräfte fallen heraus.<br />

Wir nennen ⃗p = ∑ i ⃗p i den totalen Impuls des Systems, ⃗ F = ∑ i ⃗ F i die resultierende<br />

äussere Kraft, und erhalten dann<br />

den Impulssatz<br />

⃗ F =<br />

d⃗p<br />

dt . (11)<br />

Die auf ein System von Massenpunkten wirkende resultierende äussere<br />

Kraft ist gleich der Änderung des Gesamtimpulses pro Zeiteinheit.<br />

Formal ist der Impulssatz identisch mit dem Reaktionsprinzip für einen Massenpunkt,<br />

weil die inneren Kräfte nicht mehr auftreten. Diese formale Gleichheit lässt sich noch<br />

stärker betonen, wenn wir den Begriff des Schwerpunktes einführen.<br />

✉<br />

z ✻<br />

Der Schwerpunkt S (besser Massenmittelpunkt ) von N Massenpunkten<br />

wird durch das gewichtete Mittel der Ortsvektoren<br />

✉ M<br />

m i ✉ ❡S<br />

✂ ✂✍ ⃗r i ✒ ✉ der Massenpunkte definiert. Der Ortsvektor des Schwerpunktes<br />

ist also<br />

∑ ∑<br />

✂ <br />

✉<br />

✲<br />

x ✂ ⃗r<br />

.<br />

S<br />

⃗r s =<br />

i m i ⃗r i i m i ⃗r i<br />

=<br />

✠<br />

<br />

y<br />

∑i m i M ,<br />

wobei M = ∑ i m i die Gesamtmasse darstellt. Dann ergibt sich für den Gesamtimpuls<br />

⃗p = ∑ i<br />

⃗p i = ∑ i<br />

m i ⃗v i = ∑ i<br />

m i<br />

d⃗r i<br />

dt = d dt<br />

∑<br />

i<br />

m i ⃗r i = d dt M⃗r s = M d⃗r s<br />

dt = M⃗v s.<br />

⃗v s heisst die Schwerpunktsgeschwindigkeit. Aus dem Impulssatz folgt dann:<br />

der Schwerpunktsatz<br />

⃗a s ist die Schwerpunktsbeschleunigung. In Worten:<br />

∑i ⃗ F i = ⃗ F = M d2 ⃗r<br />

dt 2 = M d⃗v s<br />

dt = M⃗a s (12)<br />

Der Schwerpunkt S eines Systems von Massenpunkten bewegt<br />

sich so, als ob in ihm die gesamte Masse konzentriert wäre und<br />

sämtliche äusseren Kräfte an ihm angreifen würden.<br />

Für allgemeine Punktsysteme gibt der Schwerpunktssatz keine Auskunft über die detaillierte<br />

Bewegung einzelner <strong>Teil</strong>chen. Er macht nur Aussagen über die Bewegung eines<br />

Punktes, des Schwerpunktes S, der übrigens nicht einmal mit einem Massenpunkt des<br />

Systems zusammenfallen muss (Fig. oben).<br />

Der Schwerpunktssatz rechtfertigt das Konzept des Massenpunktes. Für einen starren<br />

Körper, dessen Moleküle infolge starker interner Kräfte feste Abstände untereinander<br />

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