Physik A Teil 1: Mechanik - Physik-Institut - Universität Zürich
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(42) und (43) mit m 2 bzw. m 1 sowie Subtraktion und ⃗ F 12 + ⃗ F 21 = 0 ergibt<br />
m 1 m 2 (¨⃗r 2 − ¨⃗r 1 )<br />
} {{ }<br />
¨⃗r<br />
= m 1F12 ⃗ − m 2F21 ⃗ = (m 1 + m 2 ) ⃗F 12 ⇒ m 1 · m 2<br />
} {{ } m 1 + m<br />
} {{ 2<br />
}<br />
M<br />
µ<br />
¨⃗r = ⃗ F(⃗r) = µ¨⃗r (46)<br />
Diese Gleichung hat die Form des Newtonschen Gesetzes mit der Relativkoordinate ⃗r der<br />
beiden Körper mit der reduzierten Masse µ = m 1 · m 2<br />
m 1 + m 2<br />
(47)<br />
des Systems. Die Lösung der Gleichung (46) beschreibt also das System in den Relativkoordinaten<br />
⃗r. Mit den Gleichungen (44) und (45) können sie in die ursprünglichen Koordinaten<br />
transformiert werden. Ist der Impuls des Schwerpunktes zeitlich konstant und<br />
bewegt sich gleichförmig, kann er für die weitere Behandlung weggelassen werden 50 und<br />
nur die von ⃗r abhängigen Terme der Bewegungsgleichung müssen gelöst werden. Natürlich<br />
muss dabei die spezielle Form von f(r) bekannt sein. Diese Separation der Schwerpunktsund<br />
Relativkoordinaten kann auch in der Quantenmechanik für die nichtrelativistische<br />
Schrödingergleichung exakt gelöst werden, nicht jedoch für die relativistische Dirac Gleichung.<br />
Mit der reduzierten Masse wird das Zweikörperproblem auf ein einfacheres Einkörperproblem<br />
zurückgeführt. Mehrkörperprobleme mit mehr als zwei Massen können nur noch<br />
iterativ näherungsweise mit z.B. S als Koordinatenursprung gelöst werden.<br />
6.2 Konstanz des Drehimpulses<br />
Mit der Gleichung (46) gilt<br />
µ d2 ⃗r<br />
dt 2 = ⃗ F(⃗r) = f(r) · ⃗r.<br />
Da die Zentralkraft ⃗ F = f(r)⃗r in Richtung des Ortsvektors weist ( ⃗ F ‖ ⃗r), übt sie kein<br />
Drehmoment auf den Massenpunkt aus:<br />
⃗ M◦ = d⃗ L ◦<br />
dt<br />
= ⃗r × ⃗ F = 0.<br />
Nach dem Drehimpulssatz folgt dann ohne äussere Kräfte ⃗ L ◦ = konst.<br />
Bei einer Zentralbewegung ist der Drehimpuls konstant.<br />
<br />
✡ ϕ ✉m ✲<br />
d<br />
✒ ⃗p =konst<br />
⃗r<br />
❝ <br />
Auch für eine gleichförmige Bewegung mit ⃗ F = 0 und ⃗ M ◦ = 0<br />
gilt<br />
d ⃗ L ◦<br />
dt<br />
= ⃗r × ⃗ F = 0 ⇒ ⃗ L ◦ = konst<br />
Impuls und Drehimpuls sind erhalten.<br />
Der Betrag ist | ⃗ L ◦ | = L ◦ = |⃗r × ⃗p| = r · mv · sin ϕ = d · m · v, er hängt von der Wahl des<br />
Bezugspunktes ◦ ab, liegt er auf der Bahn, ist d = 0 und damit ist ⃗ L ◦ = 0.<br />
⃗L ◦ ist also eine Konstante der Bewegung. Da ⃗ L ◦ nach Grösse und Richtung konstant<br />
sein muss, ergeben sich zwei Konsequenzen.<br />
50 Man wählt häufig als Anfangsbedingungen für die Schwerpunktskoordinate d ⃗ R/dt = 0 und ⃗ R = 0,<br />
d.h. ein Inertialsystem, in dem der Schwerpunkt ruht.<br />
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