23.05.2014 Aufrufe

Physik A Teil 1: Mechanik - Physik-Institut - Universität Zürich

Physik A Teil 1: Mechanik - Physik-Institut - Universität Zürich

Physik A Teil 1: Mechanik - Physik-Institut - Universität Zürich

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Der Operator d dt von Gl.(88) auf d r⃗r r<br />

dt<br />

⃗a F =<br />

⇒<br />

angewandt:<br />

d<br />

dt<br />

( )<br />

dr ⃗r r<br />

= d r<br />

dt dt<br />

⃗a = d⃗v ◦<br />

dt + d⃗ω<br />

dt × ⃗r r + ⃗ω × d⃗r r<br />

dt + d2 r⃗r r<br />

dt + ⃗ω × d r⃗r r<br />

2 dt<br />

und mit Gl.(88) ⃗a = d⃗v ◦<br />

dt + d⃗ω<br />

dt × ⃗r r + ⃗ω × d r⃗r r<br />

dt<br />

⃗a = d⃗v ◦<br />

dt + d⃗ω<br />

dt × ⃗r r + ⃗ω × (⃗ω × ⃗r r )<br />

} {{ }<br />

⃗a F<br />

( )<br />

dr ⃗r r<br />

+ ⃗ω × d r⃗r r<br />

dt dt<br />

+ ⃗ω × (⃗ω × ⃗r r ) + d2 r⃗r r<br />

dt + ⃗ω × d r⃗r r<br />

2 dt<br />

+ 2 · ⃗ω × d r⃗r r<br />

+ d2 r⃗r r<br />

(89)<br />

} {{ dt } } dt {{ 2 }<br />

⃗a = ⃗a F<br />

+ ⃗a C<br />

+ ⃗a r<br />

kann identifiziert werden zu ⃗a F = d⃗v F<br />

∣<br />

dt<br />

= d ⃗vr= dr⃗rr<br />

dt =0 dt [⃗v ◦ + ⃗ω × ⃗r r ] ∣ ∣⃗vr=0 =<br />

]<br />

[ d⃗v◦<br />

dt + d⃗ω<br />

dt × ⃗r r + ⃗ω × d⃗r ] [<br />

r d⃗v◦<br />

=<br />

dt<br />

⃗v r=0<br />

dt + d⃗ω<br />

dt × ⃗r r + ⃗ω × d r⃗r r<br />

dt<br />

und damit wird mit ⃗v r = d r⃗r r<br />

dt<br />

+ ⃗ω × (⃗ω × ⃗r r )<br />

⃗v r=0<br />

= 0 ⃗a F = d⃗v ◦<br />

dt + d⃗ω<br />

dt × ⃗r r + ⃗ω × (⃗ω × ⃗r r ) (90)<br />

⃗a = ⃗a F +⃗a r + 2 · ⃗ω × ⃗v r = ⃗a F +⃗a r +⃗a C (91)<br />

⃗a C = 2 · ⃗ω × ⃗v r die Coriolisbeschleunigung (92)<br />

Eine Coriolisbeschleunigung⃗a C tritt nur dann auf, wenn das bewegte System eine Drehung<br />

⃗ω ausführt und der Massenpunkt eine Relativgeschwindigkeit ⃗v r ≠ 0 hat sowie ⃗v r nicht<br />

parallel zu ⃗ω liegt. ⃗a r ist die Relativbeschleunigung und ⃗a F die Führungsbeschleunigung.<br />

8.3 Die Dynamik in einem bewegten Bezugssystem<br />

Das Aktionsprinzip der Bewegung eines Körpers mit der Masse m im System S ist<br />

m⃗a =<br />

n∑<br />

⃗F i = F ⃗<br />

i=1<br />

mit ⃗ F den resultierenden äusseren Kräften.<br />

Dann gilt auch mit Gl.(91) m⃗a = m(⃗a r +⃗a F +⃗a C ) = ⃗ F.<br />

Ein in S r mitbewegter Beobachter registriert nur die Relativbeschleunigung ⃗a r und findet<br />

deshalb für das Aktionsprinzip m⃗a r = ⃗ F − m⃗a F − m⃗a C<br />

und mit − m⃗a F = ⃗ Z sowie − m⃗a C = −2 · m(⃗ω × ⃗v r ) = ⃗ C = 2 · m(⃗v r × ⃗ω)<br />

⇒ m⃗a r = ⃗ F + ⃗ Z + ⃗ C das Aktionsprinzip im bewegten System. (93)<br />

⃗Z die Führungskraft, in der die Zentrifugalkraft −m⃗ω×(⃗ω×⃗r r ) enthalten ist, und ⃗ C die<br />

Corioliskraft haben die Dimension einer Kraft; sie sind in S keine wahrhaft existierenden<br />

Kräfte sondern Schein- oder Trägheitskräfte, die ein bewegter Beobachter als Korrektur in<br />

die Newtonsche Bewegungsgleichung einführen muss, wenn er dort an Stelle der Beschleunigung<br />

⃗a die Relativbeschleunigung ⃗a r einsetzt. Sie haben keine Reaktionskräfte. Obwohl<br />

sie nur Schein- oder Trägheitskräfte sind, existieren sie als reale Kraft im bewegten System<br />

S r . Ein beschleunigtes Bezugssystem ist kein in sich abgeschlossenes Inertialsystem,<br />

es müssen von aussen Kräfte wirken, um das System mit Massen zu beschleunigen.<br />

80

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!