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Physik A Teil 1: Mechanik - Physik-Institut - Universität Zürich

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mit Ausnahme der singulären Achse. Umschliesst der Integrationsweg die singuläre Achse,<br />

dann ist die Zirkulation Z . = ∮ ⃗vd⃗r = 2πaω, ausserhalb der Achse ist Z = 0. Die<br />

so definierte Zirkulation einer Strömung ist die Summe der skalaren Produkte aus der<br />

Strömungsgeschwindigkeit ⃗v und dem Wegelement d⃗r längs einer geschlossenen Kurve um<br />

einen Körper. Die Absaugwirbel beim Entleeren einer Badewanne sind ein Beispiel einer<br />

rotierenden Potentialströmung.<br />

12.3.6 Die Berechnung einer Potentialströmung aus der Potentialgleichung †<br />

Mit der Kontinuitätsgleichung ∇⃗v = 0 für eine Potentialströmung ⃗v = −∇Φ erhält man 108<br />

div · gradΦ = ∇∇Φ = 0 = ∆Φ = 0 die Potentialgleichung (159)<br />

Die Lösung dieser partiellen Differentialgleichung mit den Randbedingungen liefert das<br />

Potential Φ und damit die Geschwindigkeitsverteilung ⃗v = −∇Φ.<br />

Als Beispiel für ein ebenes zylindersymmetrisches Problem ist der Laplace Operator<br />

in ebenen Zylinderkoordinaten 109<br />

∆Φ = ∂2 Φ<br />

∂x 2 + ∂2 Φ<br />

∂y 2 = 1 r<br />

r ϕ<br />

R<br />

(<br />

∂<br />

r ∂Φ )<br />

+ 1 ∂ 2 Φ<br />

∂r ∂r r 2 ∂ϕ = 0 ⇒ Φ<br />

2 r∂2 ∂r + ∂Φ<br />

2 ∂r + 1 ∂ 2 Φ<br />

r ∂ϕ = 0 2<br />

Mit einem der Rezepte zur Lösung partieller Differentialgleichungen werden die beiden<br />

Variablen r, ϕ mit dem Produktansatz Φ = χ(ϕ) · R(r) separiert.<br />

∂Φ<br />

∂r = χ(ϕ)dR dr , ∂ 2 Φ<br />

∂r = R<br />

2 χ(ϕ)d2 dr , 2<br />

∂ 2 Φ<br />

∂ϕ = χ<br />

2 Rd2 dϕ 2<br />

⇒ rχ d2 R<br />

dr + χdR 2 dr + 1 χ<br />

r Rd2 dϕ = 0 ⇒ 2 k2 = r2 d2 R dR d 2 χ<br />

dr 2<br />

R<br />

+ r dr<br />

R = − dϕ 2<br />

χ<br />

Die beiden Seiten der Gleichung sind jeweils nur von r oder ϕ abhängig, die Gleichung<br />

muss aber für alle r und ϕ gelten. Dies kann nur erfüllt werden, wenn jede Seite für sich<br />

gleich derselben Konstanten k 2 ist. Damit ist die partielle Differentialgleichung in zwei<br />

normale Differentialgleichungen mit der Separationskonstanten k 2 separiert. Es gilt 110<br />

r 2d2 R<br />

dr 2 + rdR dr − k2 R = 0 ⇒ R = Cr k + Dr −k ,<br />

Die allgemeine vollständige Lösung ist<br />

d 2 χ<br />

dϕ 2 + k2 χ = 0 ⇒ χ = A cos kϕ + B sin kϕ<br />

Φ = (Cr k + Dr −k )(A cos kϕ + B sin kϕ).<br />

Die Integrationskonstanten A, B, C, D und die Separationskonstante k werden aus drei<br />

Randbedingungen z.B. für einen Zylinder mit dem Radius R z bestimmt 111 :<br />

108 ∇∇ = ∆ = ∂2<br />

∂x<br />

+ ∂2<br />

2 ∂y<br />

+ ∂2<br />

2 ∂z<br />

ist der Laplace Operator. Partielle Differentialgleichungen der Form<br />

2<br />

∇ 2 Φ = ∆Φ = 0 oder =konst. treten in allen Bereichen der <strong>Physik</strong> und Chemie auf, wie in der Elektrostatik,<br />

Wellentheorie, Quantenmechanik als Schrödinger Gleichung...<br />

109 siehe Anhang C.5<br />

110 siehe im Anhang C.2 die Differentialgleichungen 5. und 9.<br />

111 1. v r (r = R z ) = 0 ⇒ v r = ∂Φ<br />

∂r = −(Acos kϕ + B sin kϕ)k(Crk−1 − Dr −k−1 ) ⇒ C/D = Rz<br />

−2k<br />

2. v ϕ (r = R z , ϕ = 0,π) = 0 ⇒ v ϕ = − 1 ∂Φ<br />

r ∂ϕ = − k r (Crk + Dr −k )(−Asin kϕ + B cos kϕ)<br />

⇒ B = 0 undk =ganze Zahl.<br />

3. v r (ϕ = 0,π; r → ∞) = v ◦ ⇒ v ◦ = −Ak(DRz<br />

−2k r k−1 − Dr −k−1 ) ⇒ k = 1 für v endlich<br />

und AD = Rzv 2 ◦ .<br />

148

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