Physik A Teil 1: Mechanik - Physik-Institut - Universität Zürich
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9.9.5 Deviationsmomente eines nicht ausgewuchteten Rades<br />
❄<br />
Waage<br />
❤<br />
m<br />
2<br />
Lager<br />
1 ✻⃗ FZentr.fug.<br />
❆<br />
❆<br />
α❆<br />
d<br />
❆<br />
❆<br />
❆✟α<br />
✟✟✯ L ⃗<br />
✲<br />
❆<br />
❆ ⃗ω<br />
❆<br />
d ❆<br />
❆ ❆1 m<br />
❄2<br />
Ein nicht dynamisch ausgewuchtetes Rad<br />
z.B. eines Autos kann mit einem System<br />
zweier Massen, die über einen Stab unter<br />
dem Winkel α starr mit einer Drehachse<br />
verbunden sind, dargestellt werden. Es<br />
ist statisch ausgewuchtet, d.h. der Schwerpunkt<br />
liegt in •, der Winkel α ≠ 0 ist jedoch<br />
endlich. Bei einer Drehung wird das<br />
Drehmoment M ◦ infolge der Zentrifugalkräfte<br />
vom Lager aufgefangen, es kann mit<br />
der Waage nachgewiesen werden.<br />
Drehmoment M ◦ = d sin α · mω 2 · d cos α = |⃗r × F ⃗ Zentr.fug. |<br />
Drehimpuls | L ⃗ ◦ | = |⃗r × ⃗p| = L ◦ = d · mωd cosα.<br />
Im körperfesten System ist L ′ konstant mit der Zeit t, damit ist mit Gl. (88)<br />
d ⃗ L ◦<br />
dt<br />
⃗<br />
= d′ L◦<br />
+⃗ω × L<br />
} dt<br />
◦ = ⃗ω × L ⃗ ◦ = M ⃗ ◦<br />
{{ }<br />
⇒ M ◦ = ω · L ◦ sin α = |⃗ω × L ⃗ ◦ |,<br />
= 0<br />
und ⃗ω ̸ ‖ ⃗ L ◦ ⇒ M ◦ ≠ 0. M ◦ wirkt periodisch mit ω auf die Achslager und damit auf<br />
die Waage. Im Augenblick der Figur steht M ◦ ⊥ zur Zeichenebene.<br />
Ist ⃗ω ‖ ⃗ L ◦ d.h. α = 0 dann liegt ⃗ω in einer der Hauptträgheitsachsen und alle Deviationsmomente<br />
verschwinden C ik = 0. Das Rad ist dann dynamisch ausgewuchtet:<br />
I =<br />
⎛<br />
⎜<br />
⎝<br />
⎞<br />
I x 0 0<br />
⎟<br />
0 I y 0 ⎠ , I x = I y , I z = md 2 , L◦ ⃗ =⃗iI x · 0 +⃗jI y · 0 + ⃗ kI z · ω<br />
0 0 I z<br />
und es treten mit M ⃗ ◦ = 0 keine Lagerkräfte auf. Beim dynamischen Auswuchten von<br />
Rädern müssen Ausgleichsgewichte innen und aussen an der Felge angebracht werden,<br />
um das Unwuchtmoment zu kompensieren.<br />
Bei langen Achsen z.B. Turbinenschaufeln muss in mehreren<br />
Ebenen dynamisch ausgewuchtet werden, um Bie-<br />
M1 + M2 = 0<br />
ω → gemomente auf die lange Achse zu vermeiden, auch wenn<br />
keine Lagermomente der beiden äusseren Lager auftreten.<br />
9.9.6 Der Präzessionszyklus des Mondes (Saros-Zyklus)<br />
N<br />
ω Ε<br />
23.4 o m E<br />
r EM<br />
r ES<br />
5.15 o Mondbahn<br />
Erdbahn<br />
m S<br />
Sonne<br />
Die Bahn des Mondes um die Erde ist um 5.15 ◦ gegenüber der Erdbahn um die Sonne<br />
(die Ekliptik) gekippt. Die Sonne übt nun auf diesen geneigten Erde-Mond-Kreisel Gezeitenkräfte<br />
aus, die ihn in die Ekliptik zu kippen versuchen. Als Näherung beschreibt der<br />
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