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Physik A Teil 1: Mechanik - Physik-Institut - Universität Zürich

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Für die Winkeländerung δ (und zwar für die absolute Änderung) des 45 ◦ -Winkels bei<br />

reiner Schubspannung τ gilt also eine dem Hookeschen Gesetz für die Längenänderungen<br />

analoge Beziehung. Man setzt deshalb<br />

G . =<br />

E<br />

2(1 + m)<br />

Definition des Schubmoduls G und erhält τ = Gδ (147)<br />

Über die Grösse von m und damit E/G kann eine allgemeine Aussage gemacht<br />

werden, indem man einen Würfel mit allseitigen Druckspannungen σ betrachtet,<br />

wie er in Flüssigkeiten auftritt:<br />

4. Räumlicher, hydrostatischer Spannungszustand<br />

p<br />

p<br />

p<br />

Dies ist kein ebener Zustand mehr, jedoch liegt insofern ein<br />

einfaches Problem vor, als −σ 1 = −σ 2 = −σ 3 = p. p ist<br />

der hydrostatische Druck. Ein Würfel mit Volumen V ◦ = 1<br />

wird deformiert, dabei werden drei lineare Verzerrungen<br />

superponiert. Die neuen Kantenlängen sind also<br />

1 + ε = 1 − p E + 2m E p = 1 − p (1 − 2m)<br />

E<br />

und das neue Volumen V = (1 + ε) 3 = 1 + 3ε + 3ε 2 + ε 3 ≈ 1 + 3ε (|ε| ≪ 1).<br />

Die relative Volumenänderung ist<br />

Setzt man<br />

∆V<br />

= V − V ◦<br />

= V − 1 ≈ 3ε = − 3p (1 − 2m).<br />

V ◦ V ◦ V ◦ E<br />

1<br />

K<br />

=<br />

3(1 − 2m)<br />

E<br />

und nennt K den Kompressionsmodul und 1/K die Kompressibilität , so wird<br />

∆V<br />

V ◦<br />

= − p K .<br />

Da ∆V/V ◦ negativ sein muss, ist 1/K > 0 und folglich gilt für die Poisson-Zahl<br />

0 ≤ m ≤ 0.5. Dem Grenzfall m = 0.5 entspricht K = ∞, d.h. keine Volumenelastizität:<br />

bei noch so hohem Druck p lässt sich das Volumen nicht komprimieren 94 .<br />

Der fiktive, starre Körper hat m = 0.5; Flüssigkeiten sind nahezu inkompressibel.<br />

Aus der Beziehung 0 ≤ m ≤ 0.5 folgt E/3 < G < E/2. In der Thermodynamik sind<br />

die Beziehungen zwischen der Kompressibilität 1/K und den Materialkonstanten<br />

nützlich.<br />

Wir haben insgesamt vier elastische Konstanten kennengelernt: Elastizitätsmodul E,<br />

Schubmodul G, Poisson Zahl m und Kompressionsmodul K. Da zwischen ihnen die beiden<br />

Relationen G =<br />

E<br />

2(1 + m) , 1<br />

K<br />

=<br />

3(1 − 2m)<br />

E<br />

existieren, sind nur 2 elastische Konstanten voneinander unabhängig.<br />

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