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Physik A Teil 1: Mechanik - Physik-Institut - Universität Zürich

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10 Raum-Zeit-Symmetrie und die klassischen Erhaltungssätze<br />

†<br />

Die Erhaltung der Energie, des Impulses und des Drehimpulses folgt aus der Forderung<br />

nach der Homogenität des Raumes und der Zeit, bzw. aus dem Axiom, dass kein Raumpunkt,<br />

keine Richtung im Raum und kein Zeitpunkt ausgezeichnet ist oder dass Raum<br />

und Zeit keinen ausgezeichneten Nullpunkt haben. Daraus ergeben sich die folgenden drei<br />

Axiome:<br />

1. Axiom Das Ergebnis eines Experimentes in einem abgeschlossenen System ist unabhängig<br />

von einer räumlichen Translation des Systems.<br />

Die potentielle Energie zweier <strong>Teil</strong>chen ist<br />

❡ E pot = V pot (⃗r 1 ,⃗r 2 ) = V pot (⃗r 1 + ⃗ l,⃗r 2 + ⃗ l) (Symmetrie-Axiom)<br />

⃗ l ❡<br />

✁ ✁✕<br />

✉✁<br />

✁ ✁✕ gültig für alle Translationen<br />

⃗ ⃗ l, wenn erfüllt ist<br />

1 l<br />

❍❍❨<br />

✒ ❍ ✉✁<br />

⃗r<br />

⃗r 2<br />

1<br />

<br />

<br />

✟<br />

✟✟✟✟✟✟✟✟✯ ⃗r 2<br />

Für die Kraft gilt<br />

da gilt<br />

V pot (⃗r 1 ,⃗r 2 ) = V pot (⃗r 1 − ⃗r<br />

} {{ 2 ) (Invarianz),<br />

}<br />

⃗r<br />

⃗ F = −∇Vpot = − ∂V pot<br />

∂⃗r<br />

⃗F 1 = − ∂V pot<br />

= − ∂V pot(⃗r 1 − ⃗r 2 )<br />

∂⃗r 1 ∂(⃗r 1 − ⃗r 2 )<br />

⃗F 2 = − ∂V pot<br />

= − ∂V pot(⃗r 1 − ⃗r 2 )<br />

∂⃗r 2 ∂(⃗r 1 − ⃗r 2 )<br />

⃗F = ⃗ F 1 + ⃗ F 2 = − ∂V pot<br />

∂⃗r 1<br />

⃗r 1 − ⃗r 2 = ⃗r 1 + ⃗ l − (⃗r 2 + ⃗ l).<br />

= −⃗i ∂V pot<br />

∂x − ⃗j ∂V pot<br />

∂y − ⃗ k ∂V pot<br />

∂z<br />

∂(⃗r 1 − ⃗r 2 )<br />

∂⃗r 1<br />

= − ∂V pot<br />

∂(⃗r 1 − ⃗r 2 )<br />

∂(⃗r 1 − ⃗r 2 )<br />

∂⃗r 2<br />

= + ∂V pot<br />

∂(⃗r 1 − ⃗r 2 )<br />

− ∂V pot<br />

∂⃗r 2<br />

= 0 ⇒ ⃗ F 1 = − ⃗ F 2 actio=reactio<br />

und mit Newtons Gesetz F ⃗ = d⃗p = 0 ⇒ ⃗p = konstant Impulserhaltung<br />

dt<br />

Dies verdeutlicht den Zusammenhang: Aus der Symmetrie folgt die Invarianz und<br />

daraus der Erhaltungssatz des Impulses.<br />

Die Folge Symmetrie→Invarianz→Erhaltung gilt auch für andere Symmetrien 89 .<br />

2. Axiom Das Ergebnis eines Experimentes in einem abgeschlossenen System ist unabhängig<br />

von einer räumlichen Drehung des Systems.<br />

→<br />

ϕ<br />

dr<br />

r → →<br />

Die Drehung im Raum sei durch den Drehwinkel ⃗ϕ gegeben.<br />

Die Isotropie des Raumes bedingt dann die Drehinvarianz der<br />

potentiellen Energie.<br />

V pot (⃗r 1 ,⃗r 2 ) = V pot (⃗r 1 + ⃗ϕ × ⃗r 1 ,⃗r 2 + ⃗ϕ × ⃗r 2 ) mit d⃗r = ⃗ϕ × ⃗r<br />

Für kleine Drehwinkel d⃗ϕ gilt dann (mit Taylor-Entwicklung)<br />

89 Noether Theorem der Mathematik. Amalie, Emmy Noether *23.3.1882 Erlangen † 14.4.1935 Bryn<br />

Mawv (Pa.) 1922-33 Prof. in Göttingen.<br />

.<br />

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