Physik A Teil 1: Mechanik - Physik-Institut - Universität Zürich
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Ein in einer Strömung rotierender Zylinder erfährt also eine<br />
ablenkende Kraft A D (Magnus-Effekt ). Rotierende<br />
Zylinder fallen deshalb nicht geradlinig.<br />
Die Wurfparabeln gleitender und rollender Körper sind in<br />
Wasser oder Luft verschieden.<br />
Als zweites Beispiel zum dynamischen Auftrieb behandeln wir den Tragflügel von Flugzeugen.<br />
Wie entsteht hier eine Asymmetrie in der Strömung?<br />
Wir betrachten einen ∞ langen Flügel, damit in jedem Schnitt gleiche Verhältnisse<br />
herrschen. Im Moment des Anfahrens in ruhender Luft teilt sich die in P 1 auftretende<br />
Stromlinie in zwei Linien, die sich in P 2 wieder vereinigen.<br />
Wenn η ≠ 0 ist, so kommt wegen des längeren Weges die<br />
oberhalb des Flügels fliessende Luft mit einer kleineren<br />
P 1 P 2<br />
Geschwindigkeit in P 2 an als die unterhalb des Flügels<br />
fliessende.<br />
In P 2 bildet sich also eine Unstetigkeitsstelle, die tangentialen<br />
Komponenten der Geschwindigkeit machen einen<br />
Sprung, so dass ein Wirbel entsteht. Dieser Anfahrwirbel<br />
erzeugt eine Zirkulationsströmung im gleichen Sinne.<br />
v<br />
Wegen der Erhaltung des Drehimpulses muss sich dann<br />
um den Flügel eine Zirkulationsströmung im entgegengesetzten<br />
Sinne ausbilden.<br />
Das bedeutet, dass die Geschwindigkeit auf der oberen<br />
Flügelseite langsam zunimmt, während sie auf der unteren<br />
Seite abnimmt, bis schliesslich der Geschwindigkeitssprung<br />
in P 2 beseitigt ist. Der Anfahrwirbel wird<br />
mit der Strömung fortgeführt, die Zirkulationsströmung<br />
am Tragflügel bleibt übrig.<br />
Nach der Bernoulli-Gleichung resultiert auf der Flügeloberseite ein Sog, auf der Unterseite<br />
ein Drucküberschuss, so dass wieder ein dynamischer Auftrieb entsteht.<br />
Mathematisch behandelt man das Problem, indem man durch eine konforme Abbildung<br />
das Flügelprofil in einen Kreis überführt und umgekehrt.<br />
y<br />
Den richtigen Wert von Z findet man aus der Bedingung,<br />
x<br />
P<br />
R Joukowski:<br />
1 P 2<br />
dass der Staupunkt P 2 an die Heckkante zu liegen kommt.<br />
Als Auftrieb erhält man wieder den Wert von Kutta-<br />
A D = LZv ◦ ρ.<br />
Wovon hängt die Zirkulation Z = ∮ ⃗vd⃗s ab? Sicherlich ist Z ∼ v ◦ = Anfahrgeschwindigkeit.<br />
A<br />
Ferner hängt Z auch von der Länge des Weges des Linienintegrals<br />
ab, also von der Höhe h oder der Breite b des<br />
Flügels, d.h. Z ∼ h bzw. Z ∼ b. Dann wird der Auftrieb<br />
P 1<br />
P 2<br />
A D = Lρv ◦ Z ∼ Lρv ◦ v ◦ h = Lhρv 2 ◦ bzw. A D ∼ Lbρv 2 ◦.<br />
Lh = A bzw. Lb = A ′ haben die Bedeutung einer Fläche. Die Abhängigkeit vom Anstellwinkel<br />
α stecken wir in die Proportionalitätskonstante. Wir erhalten dann für den<br />
dynamischen Auftrieb<br />
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