Physik A Teil 1: Mechanik - Physik-Institut - Universität Zürich
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11.2.1 Beispiele ebener Spannungszustände<br />
1) Linearer Spannungszustand: Äussere Kräfte liegen<br />
σ 1<br />
F<br />
F nur in Achsenrichtung und nur eine der beiden Hauptspannungen<br />
ist von Null verschieden,<br />
Hauptrichtung<br />
Druck<br />
τ<br />
Zug z.B. σ 1 ≠ 0,σ 2 = 0. Der Mohrsche Kreis berührt also<br />
die τ-Achse, und nach (144) und (145) gilt<br />
α<br />
σ<br />
−σ σ2 σ 1 1<br />
σ = σ 1<br />
2 (1 + cos 2α),τ = σ 1<br />
sin 2α.<br />
2<br />
σ 1<br />
σ<br />
und τ = 0 für alle α.<br />
σ 1 =σ 2<br />
σ 1<br />
Sämtliche Flächenelemente, die senkrecht zur<br />
σ 1<br />
τ<br />
2) Hydrostatischer Spannungszustand: σ 1 = σ 2 .<br />
Folglich σ = σ 1 =konst. (wie in Flüssigkeiten)<br />
σ Ebene E stehen, sind schubspannungsfrei. Der<br />
σ 1<br />
Spannungskreis ist zum Punkt entartet.<br />
σ 2<br />
τ τ<br />
σ 1 σ 1<br />
τ τ<br />
σ 2<br />
τ<br />
Druck<br />
σ 2 α<br />
Zug<br />
σ 1<br />
σ<br />
3) Maximale Schubspannung: σ 1 = −σ 2 . Also<br />
σ = σ 1 cos 2α,τ = σ 1 sin 2α.<br />
Für α = π/4 ist σ = 0 und τ = τ max = σ 1 .<br />
Auf diese Weise kann bei der Metallbearbeitung<br />
ein maximaler Wert der Schubspannung erzeugt<br />
werden oder ist verifiziert bei der Torsion eines<br />
kreisförmigen Stabes Kap 11.4.2.<br />
F<br />
11.3 Deformation isotroper Körper, elastische Konstanten.<br />
Der Zusammenhang zwischen Spannungszustand und elastischer Deformation lässt sich<br />
am einfachsten empirisch aus folgendem Versuch ermitteln:<br />
Ein homogener und isotroper Stab mit der Länge l<br />
l<br />
und dem rechteckigen Querschnitt a · b werde durch<br />
F<br />
eine konstante äussere Normalspannung σ in Richtung<br />
der Stabachse belastet. Der Stab dehnt sich und<br />
l+∆l<br />
zeigt eine Querkontraktion.<br />
Für genügend kleine Beanspruchungen ist die relative Längenänderung, die sogenannte<br />
Dehnung ε = ∆l/l, proportional der angelegten Spannung. Es gilt also<br />
σ = Eε = E ∆l<br />
l<br />
das Hookesches Gesetz. (146)<br />
Die Materialkonstante E mit der Dimension N/m 2 nennt man den Elastizitätsmodul.<br />
Das Hookesche Gesetz ist der makroskopische Ausdruck für die Gültigkeit der mikroskopischen<br />
Gleichung (139) aus Kapitel 11.1.<br />
σ<br />
P<br />
F<br />
ε<br />
B<br />
Wird der Stab über die Proportionalitätsgrenze P hinaus beansprucht,<br />
so tritt plastische Verformung auf, wobei oft eine Erhöhung<br />
der Proportionalitätsgrenze und auch eine Änderung des Elastizitätsmoduls<br />
erfolgt. Jedoch hat der Stab nicht mehr die ursprüngliche<br />
Länge, wenn die äusseren Spannungen entfernt werden. Die Molekularstruktur ist bleibend<br />
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