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Physik A Teil 1: Mechanik - Physik-Institut - Universität Zürich

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Wenn wir den sehr kleinen Term β 4 /m 4 vernachlässigen, erhalten wir die Näherungsformel<br />

für die Resonanzbreite<br />

√<br />

3β<br />

∆ω ≃<br />

m = 2√ 3<br />

(82)<br />

τ<br />

Bei abnehmender Dämpfungskonstante β wird die Resonanzkurve schmaler und höher,<br />

es ist<br />

A max ∆ω ≃ √ 3 F ◦<br />

mω ◦<br />

≃ √ 3 F ◦<br />

√<br />

mk<br />

= konst.<br />

Bei kleinem β ist der Frequenzbereich, in welchem das System auf die äussere Störung<br />

nennenswert anspricht, sehr schmal.<br />

Diese Frequenz-Selektivität des Oszillators ist eng verknüpft mit dem in Kapitel 7.3<br />

eingeführten Q-Faktor. Für den schwach gedämpften Oszillator hatten wir das Ergebnis<br />

Q = mω ◦<br />

β<br />

erhalten. Mit der Beziehung Gl. (82) ergibt sich dann<br />

Q = √ 3 ω ◦<br />

∆ω .<br />

Grosse Q-Werte entsprechen also einer hohen Frequenzselektivität. Dieser Zusammenhang<br />

spielt eine Rolle bei der Stabilisierung schwingungsfähiger Systeme (Quarzuhr, Atomuhr).<br />

Abweichungen von der Sollfrequenz können umso besser korrigiert werden, je schmaler die<br />

Resonanzkurve, je höher der Q-Wert ist.<br />

Die Phasenverschiebung δ [Gl. (78)] zwischen der äusseren Kraft und der stationären<br />

Schwingung hängt wie A ebenfalls stark von β,<br />

δ<br />

ω<br />

π<br />

◦ und ω ab. Kraft und Erregung sind nahezu in<br />

β klein<br />

Phase (δ klein) für niedrige ω. Für ω → ∞ sind<br />

beide um π phasenverschoben, die äussere Kraft<br />

π<br />

wirkt bremsend. Für ω = ω ◦ , also in der Nähe<br />

β<br />

2<br />

groβ<br />

der Resonanzfrequenz, beträgt die Verschiebung<br />

π/2, die äussere Kraft schaukelt das System auf<br />

zu maximalen Schwingungsamplituden. Je kleiner<br />

β ist, umso abrupter erfolgt der Übergang<br />

0 ω ο 2 ω<br />

von kleiner zu grosser Phasenverschiebung.<br />

7.4.1 Vollständige Lösung der erzwungenen Schwingung †<br />

Wie zu Beginn des Kapitels 7.4 angegeben, ist die vollständige Lösung der inhomogenen<br />

Differentialgleichung der erzwungenen Schwingung x inh. = x hom. + x part. .<br />

Die partikuläre, stationäre Lösung x part. Gl. (78) ist unabhängig von den Anfangsbedingungen,<br />

da die Eigenfrequenz ω ◦ nach langen Zeiten t ausgestorben ist. Die beiden<br />

Integrationskonstanten A h und δ h der homogenen Lösung [z.B. Gl. (69) für den schwach<br />

gedämpften Oszillator] müssen aus den Anfangsbedingungen der vollständigen Lösung<br />

bestimmt werden. Mit z.B. x(t = 0) = 0 und v(t = 0) = 0 gilt dann für die schwache<br />

Dämpfung<br />

mit τ = 2m β , ω2 ◦ = k m , A p =<br />

√<br />

x(t) = A h e −t/τ cos(t ω◦ 2 − (1/τ) 2 − δ h ) + A p cos(ωt − δ) (83)<br />

F ◦<br />

√<br />

m (ω◦ 2 − ω 2 ) 2 + (2ω/τ) 2, tan δ = 2ω<br />

τ(ω◦ 2 − ω 2 )<br />

73

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