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Physik A Teil 1: Mechanik - Physik-Institut - Universität Zürich

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Sèvres (Paris) aufbewahrt wird. Es entspricht ungefähr der Masse von 1 l Wasser bei<br />

3.98 0 C. Die Konstanz dieser Masse z.B. durch Staub und Abrieb beeinflusst ist ca 2.5·10 −8 .<br />

Die Basisgrössen in Einheiten-Systemen können verschieden gewählt werden 9 .<br />

Hierbei sollten folgende Randbedingungen beachtet werden:<br />

(i) Die Anzahl Einheiten sind auf ein Minimum beschränkt.<br />

(ii)Die Bildung neuer Grössen (nicht Dimensionen) soll nur durch Multiplikationen und<br />

Divisionen bestehender Grössen bestimmt werden, nicht aber durch gebrochene Exponenten.<br />

An der 11. Generalkonferenz für Masse und Gewichte wurde 1960 ein kohärentes Einheitssystem,<br />

das Systeme International d’Unitès (SI), für den allgemeinen Gebrauch empfohlen.<br />

Die der Konvention angehörenden Staaten sind gehalten, das SI (siehe Anhang B)<br />

durch Gesetz einzuführen, es ersetzt alle früheren Masssysteme, wie das cgs, das MKS<br />

oder das technische System.<br />

In der Atomphysik, der Astrophysik und in der theoretischen <strong>Physik</strong> ist es jedoch oft<br />

zweckmässig, eigene Systeme einzuführen 10 .<br />

1 Kinematik des Massenpunktes<br />

1.1 Ort und Bahn<br />

Der Ort eines Massenpunktes m wird relativ zu einem Bezugspunkt ○ (Origio = Ursprung)<br />

angegeben, und zwar durch den sog. Ortsvektor ⃗r, der von ○ zum Ort des<br />

Massenpunktes zeigt. Die Spitze dieses Ortsvektors, d.h. die Funktion ⃗r = ⃗r(t), folgt der<br />

Bahn und beschreibt so die Bewegung im Laufe der Zeit.<br />

Wir haben hier die geometrische Interpretation des Vektors als gerichteter Geradenabschnitt<br />

benutzt. Der Vektor ist also durch seine Länge (Betrag) und seine Richtung<br />

festgelegt. Da man Vektoren addieren kann (Vektorparallelogramm), kann man umgekehrt<br />

den Ortsvektor auch in Komponenten zerlegen.<br />

z<br />

✻<br />

⃗r ✟✯ m<br />

⃗ k ✻<br />

✟❢<br />

✲<br />

✟✟✟✟ ⃗i ✠ ⃗j <br />

<br />

✠<br />

x<br />

✲ y<br />

Häufig wird dazu ein kartesisches Koordinatensystem benutzt,<br />

das durch drei aufeinander senkrecht stehende Einheitsvektoren<br />

⃗i, ⃗j, ⃗ k aufgespannt wird. Es gilt dann<br />

⃗r(t) = x(t)⃗i + y(t)⃗j + z(t) ⃗ k oder ⃗r(t) =<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

x(t)<br />

y(t)<br />

z(t)<br />

Allgemein kann also ein räumlicher Vektor durch drei skalare Grössen x, y, z ersetzt<br />

werden. Der Betrag ist r = |⃗r| = √ x 2 + y 2 + z 2 . Man beachte: In einem Experiment<br />

können nur skalare Grössen gemessen werden.<br />

Der Endpunkt von ⃗r(t) beschreibt die Bahn von m. Sind die Ortskoordinaten als<br />

Funktion der Zeit t vorgegeben, so lässt sich daraus durch Elimination von t die Bahnkurve<br />

(Parameterdarstellung einer Kurve) berechnen. Wie z.B. x = a · t, y = b · t 2 und damit<br />

die Parabelbahn y = b · x 2 /a 2 .<br />

9 Fleischmann Zeitschrift für <strong>Physik</strong> 129(1951)377; Kamke, Krämer <strong>Physik</strong>alische Grundlagen der<br />

Masseinheiten 1977 S19, vgl. Zusammenfassung Anhang B.1.5.<br />

10 z.B. c = ¯h = m e c 2 = 1 in der theoretischen <strong>Physik</strong>.<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠<br />

3

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