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Physik A Teil 1: Mechanik - Physik-Institut - Universität Zürich

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8.4 Beispiele und Spezialfälle für bewegte Systeme<br />

8.4.1 Gleichförmig bewegtes System S r<br />

Es ist ⃗v F = ⃗v ◦ = konst, folglich ⃗a F = ⃗a C = 0 und somit ⃗a r = ⃗a.<br />

Auch S r ist dann ein Inertialsystem, wie wir schon in Kapitel 8.1 diskutiert haben.<br />

8.4.2 Rein translatorisch beschleunigtes System S r<br />

In einem rein translatorisch beschleunigten Bezugssystem ist ⃗ω = 0, ⃗ C = 0 und damit<br />

m⃗a r = ⃗ F + ⃗ Z. Mit ⃗ Z = −m⃗a F sowie mit ⃗v F = ⃗v ◦ (t) folgt ⃗a F = ˙⃗v ◦ = ⃗a ◦ . Damit spürt z.B.<br />

der Insasse eines mit ⃗a ◦ beschleunigten Fahrzeuges die Kraft m⃗a r = ⃗ F − m⃗a ◦ . Wenn die<br />

auf ihn wirkende Kraft ⃗ F = 0 ist, erfährt er die beschleunigende Trägheitskraft<br />

m⃗a r = −m⃗a ◦ .<br />

S und S r sind nicht mehr äquivalent, es werden verschiedene Beschleunigungen in<br />

beiden Systemen gemessen.<br />

8.4.3 Ein reibungsloser Massenpunkt auf einer beschleunigten Unterlage<br />

Die Geschwindigkeit des reibungslosen Massenpunktes relativ zum Hörsaal sei Null.<br />

✛Z ✻N<br />

✉ ✲ x r<br />

❄G ✲ a ◦<br />

❜ ♠ ❜ ♠<br />

✲x<br />

Es ist N = mg und ⃗ Z = −m⃗a ◦ sowie m⃗a r = −m⃗a F und<br />

m d2 rx r<br />

dt 2 = −ma F .<br />

Spezialfälle (die Konstanten C 1 und C 2 werde durch die Anfangsbedingungen bestimmt):<br />

(1) a F = konst. = a ◦ → v r (t) = −a ◦ t + C 1<br />

x r (t) = − a◦<br />

2 t2 + C 1 t + C 2 .<br />

(2) a F = a ◦ cos ωt → d2 rx r<br />

= −a<br />

dt 2<br />

◦ cos ωt<br />

x r (t) = a◦ cos ωt + C<br />

ω 2 1 t + C 2 .<br />

Ein Beobachter im Laborsystem beschreibt den Massenpunkt in Ruhe und bestimmt<br />

die Relativkoordinaten aus der beschleunigten Bewegung des Tisches.<br />

8.4.4 Mathematisches Pendel auf einer vertikal beschleunigten Plattform<br />

✻z<br />

❆<br />

Es ist Z ⃗ = −m⃗a<br />

❆<br />

◦ = −ma ◦<br />

⃗ k und damit die Bewegungsgleichung<br />

für die Tangentialkomponente<br />

ϕ❆<br />

l<br />

❆❑ ❆<br />

❆<br />

F<br />

∗<br />

❆✉ ❆<br />

ml d2 rϕ<br />

a ◦ ❄G<br />

dt = −(mg + ma ◦) sin ϕ.<br />

2<br />

✻<br />

Für kleine Ausschläge ist sinϕ ≃ ϕ, also<br />

❄Z<br />

d 2 ( )<br />

rϕ g +<br />

✲x<br />

dt + a◦<br />

ϕ = 0. Mit dem Ansatz<br />

2 l<br />

ϕ(t) = ϕ ◦ cos(Ωt − δ) ist Ω =<br />

√<br />

g + a◦<br />

l<br />

die Kreisfrequenz des Pendels.<br />

Fällt die Plattform frei, so ist g = −a ◦ , also Ω = 0, d.h. die Schwingungsdauer ist<br />

unendlich. Der freie Fall merkt keine Gravitationskraft.<br />

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