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Physik A Teil 1: Mechanik - Physik-Institut - Universität Zürich

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Ein homogener und isotroper Festkörper ist durch 2 elastische Konstanten<br />

vollkommen in seinem elastischen Verhalten bestimmt.<br />

Ist der Festkörper jedoch ein Einkristall, so ist er in seinem Verhalten nicht mehr isotrop,<br />

und es werden mehr elastische Konstanten benötigt (3 für kubische und 21 für trikline<br />

Kristalle).<br />

Typische Werte elastischer Konstanten polykristalliner Körper<br />

Material E[N/m 2 ] G[N/m 2 ] m K[N/m 2 ]<br />

Al 7.0 · 10 10 2.6 · 10 10 0.34 7.3 · 10 10<br />

Pb 1.6 · 10 10 0.6 · 10 10 0.44 4.2 · 10 10<br />

Stahl 20.6 · 10 10 8.0 · 10 10 0.28 15.6 · 10 10<br />

Quarzglas 7.5 · 10 10 3.2 · 10 10 0.17 3.8 · 10 10<br />

Nylon 0.5 − 2.8 · 10 10<br />

Starrer Körper ∞ ∞ 0.5 ∞<br />

11.4 Zwei Beispiele zur Biegung und Torsion<br />

In der Technik werden folgende, praktische Fragen gestellt: Mit welcher Krümmung bzw.<br />

Kurvenverlauf biegt sich ein Balken oder Träger bei Belastung mit frei aufliegenden, einem<br />

oder zwei eingespanten Enden? Wo tritt die maximale Belastung und damit ein Bruch<br />

auf? Wie muss ein optimales Profil bei minimalem Gewicht aussehen?<br />

11.4.1 Biegung eines Balkens<br />

N 1 N 2<br />

A(x)<br />

x<br />

z<br />

F<br />

Stauchung<br />

n<br />

Dehnung<br />

Symmetrieachse<br />

Ein homogener Balken mit der Länge l und dem Querschnitt q,<br />

der beidseitig frei aufliegt, werde durch eine vertikale Kraft F beansprucht,<br />

die in der Mitte des Balkens angreift. Vernachlässigt<br />

man das Eigengewicht, so gilt im Gleichgewicht<br />

N 1 + N 2 = F, F l 2 = N 2l, also N 1 = N 2 = F 2 .<br />

z.B.<br />

Der Balken soll vertikale Querschnitte besitzen, die eine<br />

vertikale Symmetrieachse haben. Ferner sollen alle Deformationen<br />

klein sein. Wir wollen die Spannungen und<br />

die Form der Stabachse berechnen. Dazu müssen wir die<br />

Hypothesen von Bernoulli-Navier machen:<br />

a) Es existiert eine neutrale, d.h. spannungsfreie Faser n,<br />

die senkrecht zu den entsprechenden Symmetrieachsen<br />

steht.<br />

b) Querschnitte, die im unbelasteten Zustand senkrecht zur neutralen Faser stehen, bleiben<br />

im deformierten Zustand eben und senkrecht zur neutralen Faser 96 .<br />

Bestimmung der Spannungen im Querschnitt A(x):<br />

96<br />

vorher<br />

nachher<br />

n<br />

n<br />

Diese Annahme steht im Widerspruch zur Biegungstheorie<br />

und kann nur als Näherung betrachtet werden.<br />

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