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Physik A Teil 1: Mechanik - Physik-Institut - Universität Zürich

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Das Problem hat nur einen Freiheitsgrad. Mit den Anfangsbedingungen<br />

x s (0) = 0,v s (0) = 0 lautet die Lösung der Bewegungsgleichung [vgl. freier Fall]<br />

x s (t) =<br />

g sin α<br />

2(1 + I s /Ma 2 ) t2 .<br />

Aus der Gleichung (120) oder (121) ergibt sich für die Haftreibungskraft<br />

1 d 2 (<br />

)<br />

x s<br />

I s<br />

a 2 dt = R = Mg sin α 1<br />

I s<br />

1 − = Mg sin α<br />

2 1 + I s /Ma 2 I s + Ma 2.<br />

Handelt es sich speziell um einen Vollzylinder, so ist I s = M a 2 /2, also<br />

R = 1Mg sin α, wobei R ≤ µ 3 HMg cos α sein muss. Reines Rollen ist somit nur<br />

dann möglich, wenn 1 3 Mg sin α ≤ µ HMg cos α, also tanα ≤ 3µ H .<br />

Die Rollzeit T, während der sich die Höhe des Schwerpunkts um den Betrag h<br />

ändert, ergibt sich aus h/ sin α = x s (t) zu<br />

h = x s (T) sin α = g sin2 αT 2<br />

2(1 + I s /Ma 2 ) , und T = 1<br />

sin α√<br />

2h<br />

g<br />

(<br />

1 + I s<br />

Ma 2 )<br />

. (122)<br />

Die Rollzeit ist somit länger als die entsprechende Gleitzeit für einen Massenpunkt,<br />

welche aus Gl. (122) für I s = 0 folgt. Die Ursache für diesen Unterschied werden wir<br />

mit der kinetischen Energie in Kapitel 9.7 diskutieren.<br />

Gleich schwere und gleich grosse Zylinder mit verschiedenen Trägheitsmomenten<br />

(z.B. Hohlzylinder T ′ und Vollzylinder T ′′ aus verschiedenen Materialien) haben<br />

verschiedene Rollzeiten<br />

√<br />

T ′ ( ) )<br />

= 1 + I′ s<br />

/<br />

(1 + I′′ s<br />

. (123)<br />

T ′′ Ma 2 Ma 2<br />

Ähnliche Hohlzylinder, d.h. solche, deren innerer und äusserer Radius dasselbe<br />

Verhältnis besitzen, haben die gleiche Rollzeit. Für einen Hohlzylinder gilt nämlich<br />

( )<br />

I s = M 2 (a2 1 + a 2 2) = Ma2 2<br />

2<br />

Einsetzen in Gl. (123) ergibt T ′ = T ′′ .<br />

b) Rollen und Gleiten<br />

1 + a2 1<br />

a 2 2<br />

Ist der Neigungswinkel α der schiefen Ebene genügend gross, so wird die durch die<br />

Kraft Mg sin α − R erzeugte Beschleunigung d 2 x s /dt 2 so gross, dass die durch das<br />

Drehmoment von R hervorgerufene Winkelbeschleunigung d 2 ϕ/dt 2 zu klein ist, um<br />

die Rollbedingung zu erfüllen. Der Zylinder gleitet und beginnt sich dabei zu drehen.<br />

Die Bewegung hat nun 2 Freiheitsgrade. Die Reibungskraft ist mit<br />

R = µ G N = µ G Mg cos α bestimmt.<br />

.<br />

Aus Gl. (120) und (121) folgt<br />

d 2 x s<br />

dt 2 = g(sinα − µ G cos α),<br />

105<br />

d 2 ϕ<br />

dt = µ GMga cosα<br />

.<br />

2 I s

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