Physik A Teil 1: Mechanik - Physik-Institut - Universität Zürich
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In einem konservativen Kraftfeld bleibt die gesamte mechanische Energie,<br />
d.h. die Summe von potentieller und kinetischer Energie erhalten.<br />
In differentieller Form lautet der Erhaltungssatz dE tot = dT + dV = 0<br />
Der Energieerhaltungssatz gilt auch dann noch, wenn bei einer Bewegung Führungskräfte<br />
vorkommen, die senkrecht zur Geschwindigkeit (also Normalkräfte) stehen und<br />
folglich keine Arbeit leisten. Treten dagegen Reibungskräfte auf, deren Arbeit ja vom<br />
Wege abhängt, so gilt der Erhaltungssatz in der obigen einfachen Form nicht mehr (z.B.<br />
wenn mechanische Energie irreversibel in Wärmeenergie umgewandelt wird).<br />
Ebenfalls kann der Energieerhaltungssatz in dieser einfachen Form nicht angewandt<br />
werden, wenn das Potential von der Zeit abhängt, wenn also V = V (x,y,z,t). Dann wird<br />
dV = ∂V ∂V ∂V ∂V<br />
dx + dy + dz +<br />
∂x ∂y ∂z ∂t dt = −⃗ F · d⃗r + ∂V ∂V<br />
dt = −dT +<br />
∂t ∂t dt<br />
oder dE = dV + dT = ∂V<br />
∂t dt ≠ 0 für eine nicht konservative Kraft.<br />
Der Erhaltungssatz stellt ein erstes Integral der Bewegungsgleichung dar, da er nicht<br />
mehr die Beschleunigung, sondern nur noch die Geschwindigkeiten enthält. Dagegen<br />
enthält er als skalare Gleichung keine Information über die Richtung einer Bewegung. In<br />
vielen Fällen lassen sich mechanische Probleme mit dem Energieerhaltungssatz einfacher<br />
als mit den Newtonschen Gleichungen lösen.<br />
Obgleich der Erhaltungssatz der mechanischen Energie aus den Newtonschen Prinzipien<br />
hergeleitet wurde, stellt er eine andere Betrachtungsweise physikalischer Prozesse<br />
dar, so dass er einem neuen Werkzeug gleichkommt. Insbesondere ist er ein Sonderfall des<br />
viel allgemeineren Erhaltungssatzes aller Energien, der unabhängig von den Newtonschen<br />
Prinzipien gilt (vgl. Kapitel 10).<br />
4.7 Beispiele zum Energieerhaltungssatz<br />
4.7.1 Freier Fall eines Massenpunktes im Vakuum<br />
✻x V (x)<br />
1m<br />
❄⃗v(x)<br />
0 V (0) = 0<br />
Setzt man V (x = 0) = 0, so ist die potentielle Energie V (x) = mg x<br />
und die Gesamtenergie<br />
E = T + V = m 2 v2 + mg x = m 2<br />
( ) 2<br />
dx<br />
+ mg x. (34)<br />
dt<br />
Da E konstant ist, wird es aus den Anfangsbedingungen x ◦ und v ◦ für<br />
den Zeitpunkt t = 0 bestimmt: E = m 2 v2 ◦ + mgx ◦ .<br />
√ dx<br />
2E<br />
∫<br />
Aus Gl. (34) folgt v =<br />
∣ dt ∣ = m − 2gx oder t =<br />
√ 2E<br />
m<br />
dx<br />
+ C.<br />
− 2gx.<br />
Mit der Substitution z = 2E/m − 2gx und dz = −2g dx erhält man für das Integral<br />
− 1 ∫ dz<br />
√ = − 1<br />
2g z 2g 2√ z = −<br />
g√ 1 √<br />
2E 2E<br />
m − 2gx. Also wird t = −1 g m<br />
− 2gx + C.<br />
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