Physik A Teil 1: Mechanik - Physik-Institut - Universität Zürich
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Unter Erfüllung der Anfangsbedingungen: x s (0) = 0; v s (0) = 0; ϕ(0) = 0; ω(0) = 0<br />
lauten die Lösungen v s (t) = g(sinα − µ G cos α)t, x s (t) = g 2 (sin α − µ G cosα)t 2<br />
ω(t) = µ GMga cos α<br />
I s<br />
t, ϕ(t) = µ GMga cos α<br />
2I s<br />
t 2 .<br />
Speziell für einen Vollzylinder mit I s = Ma 2 /2 wird ω(t) = 2µ Gg cos α<br />
a t.<br />
Würde dieser Zylinder rollen ohne zu gleiten, würde die Rollbedingung<br />
ω ′ (t) = v s(t)<br />
a<br />
= g(sinα − µ G cos α)t<br />
a<br />
verlangen, dann wäre<br />
ω ′<br />
ω = 1 (tanα−µ G ).<br />
2µ G<br />
Da tanα > 3µ G , so ist ω ′ > ω, d.h. der Zylinder dreht sich zu langsam, um rein<br />
rollen zu können.<br />
9.6.5 Aufsetzen eines rotierenden Zylinders auf eine schiefe Ebene<br />
★✥ N<br />
❏❪ x Die Bewegungsgleichungen lauten 0 = Mg cos α − N (124)<br />
❅❘<br />
a❏<br />
ϕ<br />
❏<br />
✧✦ ❏✑ ✑✑✸ R<br />
✑ ✑✑✑✑✑✑✑✑✑✸ ❄ Mg M d2x s = R−Mg sin α (125)<br />
dt I d 2 ϕ<br />
2 s = −Ra. (126)<br />
dt2 α<br />
Wird der Zylinder zur Zeit t = 0 so aufgesetzt,<br />
dass die Anfangsbedingungen v s (0) = 0, ω(0) = ω ◦ gelten, so wird er zunächst gleiten, es<br />
gilt also R = µ G N = µ G Mg cosα. Aus Gl. (125) und Gl. (126) folgt dann<br />
d 2 x s<br />
dt 2 = g(µ G cosα − sin α),<br />
d 2 ϕ<br />
dt = −µ GMga cosα<br />
.<br />
2 I s<br />
Unter Berücksichtigung der Anfangsbedingungen liefert die Integration:<br />
v s (t) = g(µ G cosα − sin α)t,<br />
ω = ω ◦ − µ GMga cosα<br />
I s<br />
t.<br />
Wenn µ G > tanα, so bewegt sich der Zylinder die schiefe Ebene hinauf; im Falle µ G <<br />
tanα bewegt er sich abwärts. Für den speziellen Fall tanα = µ G verschwindet v s . Der<br />
Zylinder rotiert an der Aufsatzstelle, ohne sich fortzubewegen.<br />
Diese Lösungen sind nur bis zum kritischen Zeitpunkt T k gültig, wenn der Zylinder<br />
so stark abgebremst wurde, dass die Rollbedingung v s (T k ) = aω(T k ) erfüllt werden kann<br />
und der Zylinder danach nur noch rollt ohne zu gleiten, wie im vorigen Beispiel diskutiert<br />
wurde. Setzen wir v s und ω in die Rollbedingung ein, ergibt sich<br />
(<br />
)<br />
µMga cosα<br />
g(µ G cos α − sin α)T k = a ω ◦ − T k .<br />
I s<br />
Daraus folgt T k =<br />
aω ◦<br />
g(µ G cos α − sin α) + µ G Mga 2 cos α/I s<br />
.<br />
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