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Physik A Teil 1: Mechanik - Physik-Institut - Universität Zürich

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für das mathematische Pendel bei kleinen Auslenkungen ϕ (Kap. 3.6.2). Gleichung (57)<br />

kann also für alle x durch den harmonischen Ansatz<br />

x(t) = A cos(ω ◦ t − δ) mit der Kreisfrequenz ω ◦ =<br />

√k/m = 2πν ◦ = 2π<br />

T<br />

(58)<br />

gelöst werden. ν ◦ ist die Frequenz und T die Schwingungsdauer der harmonischen Schwingung.<br />

Amplitude A und Phasenkonstante δ sind wie beim Pendel durch die<br />

x<br />

T<br />

Anfangsbedingungen z.B.<br />

( ) dx<br />

A<br />

x(t = 0) = x ◦ , = v ◦ festgelegt.<br />

dt<br />

t=0<br />

t<br />

√<br />

δ<br />

( ) v◦ 2, v<br />

ωο<br />

Man erhält A = x 2 ◦<br />

◦ + tanδ = .<br />

ω ◦ x ◦ ω ◦<br />

Im Hinblick auf eine mathematisch vereinfachende Behandlung [vgl. Kap.7.2 Gl.(62),<br />

Kap.7.4 Gl.(76) und Anhang C.1.2] wollen wir uns überzeugen, dass die Gleichung (57)<br />

auch mit einer Exponentialfunktion<br />

z = x + iy = C e iωt = C(cosωt + i sin ωt) (59)<br />

gelöst werden kann, in der z eine komplexe Grösse ist. Selbstverständlich ist die gemessene<br />

Auslenkung des Oszillators eine reelle Grösse nämlich der Realteil von z:<br />

R(z) = R(Ce iωt ) = x.<br />

Der Imaginärteil I(z) = y ist nur eine mathematische Hilfsgrösse, die hier ohne physikalische<br />

Bedeutung ist und nur der einfacheren komplexen Schreibweise von z dient. Wir<br />

setzen den Ansatz Gl. (59) in Gl. (57) ein und erhalten:<br />

−ω 2 Ce iωt = − k √<br />

m Ceiωt oder ω = ± k/m = ±ω ◦ .<br />

Es gibt also zwei Lösungen: z 1 = C 1 e iω◦t und z 2 = C 2 e −iω◦t .<br />

Da die Gleichung (57) linear ist, ist ihre allgemeine Lösung die Linearkombination<br />

z = z 1 + z 2 = C 1 e iω◦t + C 2 e −iω◦t (60)<br />

mit den beiden Integrationskonstanten C 1 und C 2 . Diese werden durch die<br />

Anfangsbedingungen festgelegt, für welche wir wieder x(t = 0) = x ◦ ,<br />

( ) dx<br />

= v ◦<br />

dt<br />

t=0<br />

wählen. Die Grössen C 1 und C 2 sind jetzt allerdings komplex! Einsetzen in Gl. (60) ergibt<br />

C 1 + C 2 = x ◦ und iω ◦ C 1 − iω ◦ C 2 = v ◦ . Daraus berechnet man 55<br />

C 1 = 1 2<br />

(<br />

x ◦ − i v ◦<br />

ω ◦<br />

)<br />

und als komplexe Lösung von Gl. (57) z = 1 2<br />

und C 2 = 1 2<br />

(<br />

x ◦ + i v ◦<br />

ω ◦<br />

)<br />

= C ∗ 1<br />

{(<br />

x ◦ − i v ◦<br />

ω ◦<br />

)<br />

e iω◦t +<br />

55 C ∗ 1 = a − ib ist das konjugiert komplexe von C 1 = a + ib [Anhang C.1.2].<br />

(<br />

x ◦ + i v ◦<br />

ω ◦<br />

)<br />

e −iω◦t }<br />

=<br />

65

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