23.05.2014 Aufrufe

Physik A Teil 1: Mechanik - Physik-Institut - Universität Zürich

Physik A Teil 1: Mechanik - Physik-Institut - Universität Zürich

Physik A Teil 1: Mechanik - Physik-Institut - Universität Zürich

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

m<br />

→<br />

mg<br />

F →<br />

l<br />

α<br />

ρ<br />

z<br />

→<br />

ω<br />

Für welche Winkel α ist eine solche Bewegung möglich?<br />

Wiederum wirken nur die Kräfte ⃗ G und ⃗ F, welche folgende Bedingungen<br />

erfüllen müssen:<br />

Tangentialkraft: F T = 0 weil ω = konst,<br />

Zentripetalkraft (Bedingung mρω 2 für die Kreisbahn):<br />

F N = F sin α = mρω 2 = mlω 2 sin α,<br />

Kraft parallel zur z-Achse: F z = F cos α − mg = 0.<br />

α erfüllt also die Bedingung tanα = l g ω2 sin α.<br />

Die Lösungen sind 39 α = 0 (25) und cos α = g<br />

lω 2 für α ≠ 0. (26)<br />

π/2<br />

α<br />

Da cosα ≤ 1, gilt die Lösung (26) nur dann, wenn<br />

stabil<br />

√<br />

g<br />

g<br />

lω ≤ 1 bzw. ω ≥ ω 2 kritisch = ω k =<br />

l .<br />

stabil labil Es gibt also für ω ≤ ω k nur eine Lösung: α = 0.<br />

0<br />

Für ω ≥ ω k sind 2 Lösungen möglich, von denen<br />

0 1 2 3 ω<br />

ω jedoch α = 0 instabil ist.<br />

k<br />

Falls sich das Pendel im Zustand α = 0 mit ω > ω k befindet, wird es durch eine kleine<br />

Störung in den stabilen Zustand α > 0 gebracht.<br />

Der unstetige Übergang von der 1. stabilen Lösung zur 2. stabilen Lösung bei der<br />

kritischen Winkelgeschwindigkeit ω k ist ein mechanisches Beispiel für einen Phasenübergang<br />

1. Ordnung (vgl. S. 83). Andere Beispiele für Phasenübergänge 1. Ordnung sind:<br />

Aggregatzustände Wasser-Eis, Metallstrukturen, Ordnung-Unordnungübergänge im Magnetismus,<br />

Supraleitung, Flüssigkristalle (LCD) u.a. Bei Phasenübergängen 2. Ordnung<br />

beobachtet man stetige Übergänge bei Änderung eines Parameters (z.B. Temperatur).<br />

3.7 Prinzip des Raketenantriebs<br />

Wir betrachten eine Rakete, die sich durch Ausstossen von Masse beschleunigen kann.<br />

Um die Bewegung der Rakete, speziell die Zeitabhängigkeit ihrer Geschwindigkeit ⃗v(t) zu<br />

untersuchen, gehen wir nicht vom Aktionsprinzip, sondern vom Impulssatz für ein System<br />

von Massenpunkten aus: F ⃗<br />

d⃗p =<br />

dt .<br />

⃗F ist eine äussere Kraft (z.B. Gravitationskraft) auf das System, das aus der Rakete<br />

und den ausgestossenen Gasen besteht, und ⃗p(t) ist der Gesamtimpuls dieses Systems.<br />

Wir betrachten das System zu zwei aufeinander folgenden<br />

✲ ⃗v<br />

Zeitpunkten t und t + dt. Im Zeitintervall dt wurde die<br />

◗<br />

t dm M<br />

✑ Gasmenge dm mit einer Relativgeschwindigkeit ⃗u bezüglich<br />

der Rakete ausgestossen, in der Rakete bleibt die Masse<br />

M. Die Geschwindigkeit der Rakete selbst wird von ⃗v auf<br />

◗<br />

t+dt dm M<br />

✑ ⃗v + d⃗v erhöht, gemessen in einem Inertialsystem. Somit ist<br />

der Impuls zur Zeit t : ⃗p(t) = (M + dm)⃗v,<br />

⃗v + d⃗v + ⃗u ⃗v + d⃗v und t + dt : ⃗p(t + dt) = M(⃗v + d⃗v) + dm(⃗v + d⃗v + ⃗u).<br />

39 Vorsicht: Wenn man in sinα/cos α = l g ω2 sinα den Term sin α “kürzt”, verliert man diese Lösung<br />

α = 0.<br />

37

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!