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Physik A Teil 1: Mechanik - Physik-Institut - Universität Zürich

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delt (z.B. Superball).<br />

Plastische Körper: Die durch die äusseren Kräfte bewirkte Deformation bleibt<br />

nach Wegnahme der Kräfte vollständig bestehen; die Deformationsarbeit geht vollständig<br />

in Wärme über (z.B. Knetmasse).<br />

Reale feste Körper liegen immer zwischen diesen beiden Grenzfällen: für kleine<br />

Kräfte sind sie fast völlig elastisch, für grosse Kräfte fast völlig plastisch.<br />

11.2 Spannungen und ebene Spannungszustände<br />

Wechselwirkungen zwischen starren Körpern haben wir mit dem Konzept des Kraftbegriffes<br />

erfasst, der eigentlich für Massenpunkte entwickelt wurde. Da jedoch starre Körper sich<br />

nur in Punkten berühren, war dieses Vorgehen zulässig. Elastische Körper berühren sich jedoch<br />

in Flächen endlicher Ausdehnung, über welche die Kräfte verteilt sind. Wir benutzen<br />

den schon in Kap. 2.5 im Zusammenhang mit Oberflächenkräften diskutierten Spannungsbegriff.<br />

Spannungen sind jedoch nicht nur auf Oberflächen der Körper beschränkt; es gibt<br />

auch innere Spannungen.<br />

Ein Körper sei äusseren Kräften unterworfen. Wenn wir uns aus<br />

diesem Körper einen <strong>Teil</strong> herausgeschnitten denken, so müssen<br />

wir an der Oberfläche des so entstandenen Hohlraums Kräfte<br />

anbringen, die das durch das Herausschneiden gestörte Gleichgewicht<br />

des restlichen Körpers wiederherstellen. Offenbar sind<br />

dies die gleichen Kräfte, welche das herausgeschnittene Stück<br />

vorher auf den ihn umgebenden Körper ausgeübt hat.<br />

Es existieren also innere Kräfte in jedem Punkt des betreffenden Körpers, der unter dem<br />

Einfluss äusserer Kräfte steht. dF ⃗ sei die Kraft, die wir an einem Element dA des eben<br />

betrachteten Hohlraums anzubringen haben. Zerlegen wir dF ⃗ in eine Normalkomponente<br />

dF n und eine Tangentialkomponente dF t , so nennen wir<br />

→<br />

dF<br />

dA<br />

dA<br />

σ<br />

dF →<br />

σ = dF n<br />

dA<br />

die Normalspannung<br />

(> 0 für Zug, < 0 für Druck)<br />

τ = dF t<br />

dA die Schubspannung. F n<br />

→<br />

Die Spannungen sind also die pro Flächeneinheit auftretenden Normalund<br />

Tangentialkräfte.<br />

Als Einheiten werden verwendet<br />

τ 1 Pascal (Pa) = 1 Newton/m 2 = 10 −5 bar<br />

dA<br />

= 1.01972 x 10 −5 Techn. Atmosphäre (at).<br />

Spannungen sind keine Vektoren 93 . Also ist auch keine Vektoraddition möglich. Nur wenn<br />

93 In einer allgemeinen, dreidimensionalen mathematischen Darstellung ist die Kraft ⃗t auf die Flächeneinheit<br />

dA gegeben durch die Normalkomponente parallel zur Flächennormale d.h. die Normalspannung<br />

⃗σ und die Schubspannung ⃗τ senkrecht zur Flächennormale d.h. ⃗t = ⃗σ+⃗τ. Zwischen dem Spannungsvektor<br />

und dem Flächennormalenvektor ⃗n besteht dann ein linearer Zusammenhang<br />

⎛<br />

⎞<br />

σ x τ xy τ xz<br />

τ zx τ zy σ z<br />

⃗t = T ⃗n mit T = ⎝ τ yx σ y τ yz<br />

⎠ T ist hier der Spannungstensor 2.Stufe.<br />

→<br />

F t<br />

125

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