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Physik A Teil 1: Mechanik - Physik-Institut - Universität Zürich

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Phasenraumdarstellung der Pendelbewegung †<br />

Der Phasenraum 38 ist ein fiktiver Raum der Bewegung eines Systems mit den Basisvektoren<br />

z.B. Ort ⃗r und Geschwindigkeit ⃗v oder Winkel ϕ und Winkelgeschwindigkeit ˙ϕ. Im<br />

Allgemeinen sind dies 6 Dimensionen; das ebene Pendel kann mit nur zwei Variablen ϕ(t)<br />

und ˙ϕ(t) beschrieben werden, die in Abhängigkeit von der Zeit eine Bahn im Phasenraum<br />

beschreiben.<br />

Für das Pendel gilt allgemein auch für grosse Winkel [S.35]<br />

˙ϕ 2 = 2 g l cosϕ + C 1 mit C 1 = −2 g l cos ϕ ◦ aus ˙ϕ[ϕ(t = 0) = ϕ ◦ ] = 0 . (24)<br />

Der Phasenraum ist damit mit Gl. (24) beschrieben<br />

√<br />

˙ϕ(ϕ) = 2c(cos ϕ − cosϕ ◦ ) mit c = g l = ω2 .<br />

Für kleine Winkel 1 ≫ ϕ ◦ ≥ ϕ gilt mit einer Reihenentwicklung von cosϕ<br />

˙ϕ = √ 2c √ cos ϕ − cos ϕ ◦ ≈ √ √<br />

2c 1 − ϕ2<br />

2 ... − 1 + ϕ2 ◦<br />

2 ... = √ √<br />

c ϕ 2 ◦ − ϕ 2 .<br />

Dies ist im Phasenraum ˙ϕ, ϕ eine Kreisgleichung mit dem Radius ϕ ◦<br />

˙ϕ/ √ c<br />

2<br />

π<br />

4<br />

π<br />

2<br />

Rotation<br />

Pendelbewegung<br />

π<br />

ϕ<br />

˙ϕ 2<br />

c + ϕ2 = ϕ 2 ◦ .<br />

In der Figur ist der Phasenraum<br />

für kleine Winkel<br />

mit den Anfangsbedingungen<br />

ϕ ◦ = π/4, π/8 dargestellt<br />

(Kreise). Für grössere<br />

Winkel ϕ ◦ = π, π/2 ist<br />

Gl. (24) benutzt worden; im<br />

Extrempunkt ϕ = ϕ ◦ = π,<br />

˙ϕ = 0 steht das Pendel still.<br />

Die Pendelbewegung wird<br />

im Phasenraum als eine Rotation<br />

dargestellt.<br />

Für eine Anfangsbedingung ˙ϕ(ϕ ◦ = 0)/ √ c > 2 geht die Pendelbewegung in eine Rotation<br />

über, die im Phasenraum durch eine Oszillation mit fortschreitendem ϕ dargestellt<br />

ist.<br />

Der Phasenraum eines Systems ist eine Konstante, hier die durch ˙ϕ und ϕ aufgespannte<br />

Fläche, so kann ϕ nur auf Kosten von ˙ϕ verändert werden. In der Optik von Licht oder<br />

der Optik von <strong>Teil</strong>chenstrahlen wird dieser Sachverhalt durch den Liouvilleschen Satz<br />

formuliert: In einem optischen System ist der Phasenraum konstant. So kann z.B. ein<br />

Brennfleck nur auf Kosten einer vergrösserten Divergenz verkleinert werden.<br />

3.6.3 Kreispendel (konisches Pendel)<br />

Der Pendelfaden beschreibt den Mantel eines Kreiskegels, die Masse m soll sich auf einer<br />

Kreisbahn um die z-Achse mit konstanter Winkelgeschwindigkeit ω bewegen.<br />

38 S.Brandt, H.D.Dahmen, <strong>Physik</strong> Bd.1 <strong>Mechanik</strong>, Springer 1977 S.83<br />

36

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