23.05.2014 Aufrufe

Physik A Teil 1: Mechanik - Physik-Institut - Universität Zürich

Physik A Teil 1: Mechanik - Physik-Institut - Universität Zürich

Physik A Teil 1: Mechanik - Physik-Institut - Universität Zürich

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

v<br />

v o<br />

t<br />

Ist die Fallhöhe h, so beträgt die Fallzeit T = √ 2h<br />

g .<br />

T ist unabhängig vom Material und der Masse des frei fallenden<br />

Körpers. Dies ist die Folge der Gleichheit von schwerer und träger<br />

Masse.<br />

3.2 Die Atwoodsche Fallmaschine<br />

Im Vergleich zum freien Fall kann mit dieser Maschine der Bewegungsablauf<br />

verlangsamt werden, die Resultate lassen sich deshalb<br />

leichter quantitativ beobachten und prüfen.<br />

Annahmen: Das die beiden Massen m 1 und m 2 verbindende Seil<br />

sei völlig flexibel, habe eine konstante Länge und eine gegenüber<br />

|m 1 − m 2 | vernachlässigbare Fadenmasse m F . Es wird über die<br />

sich reibungsfrei drehende Rolle gelegt, deren Masse ebenfalls vernachlässigt<br />

wird. Nach unserem Rezept zerlegen wir das gesamte<br />

System in die drei <strong>Teil</strong>systeme mit den Massen m 1 , m 2 und m F .<br />

1. Da die Fadenlänge konstant ist, ist f = 1.<br />

✛✘<br />

<br />

⃗F 1<br />

′ ⃗F<br />

✚✙2<br />

′<br />

❄ ❄<br />

✻ F2 ⃗ ⃗F ✻ 1 <br />

<br />

z ❄<br />

❄<br />

❄ m 2⃗g<br />

m 1 ⃗g<br />

h<br />

❄ ❄x 1 ❄x 2<br />

2. Wir legen die x-Achse in vertikale Richtung. Sind x 1 und x 2 die Koordinaten der<br />

beiden Massen, so gilt offenbar dx 1 = −dx 2 und folglich d2 x 1<br />

dt 2 = − d2 x 2<br />

dt 2 .<br />

3. Auf m 1 und m 2 wirken die Gewichte ⃗ G 1 und ⃗ G 2 und die vom Faden ausgeübten<br />

Oberflächenkräfte ⃗ F 1 und ⃗ F 2 .<br />

Nach dem Reaktionsprinzip wirken dann auf den Faden die Kräfte ⃗ F ′ 1 = − ⃗ F 1 und<br />

⃗F ′ 2 = − ⃗ F 2 . Diese Kräfte wirken beschleunigend in der x-Richtung, im Gegensatz zu<br />

den von der Rolle ausgeübten Normalkräften.<br />

4. Bewegungsgleichung für den Faden: m F a x = F ′ 1 − F ′ 2.<br />

Weil wir m F = 0 annehmen, muss F ′ 1 = F ′ 2 und somit F 1 = F 2 = F sein.<br />

Folglich lauten die Bewegungsgleichungen für die beiden Massen in den beiden<br />

Koordinatensystemen: m 1<br />

d 2 x 1<br />

dt 2 = m 1 g − F und m 2<br />

d 2 x 2<br />

dt 2 = m 2 g − F. (16)<br />

Hieraus folgt durch Subtraktion, wenn wir noch d2 x 1<br />

= − d2 x 2<br />

dt 2 dt 2<br />

beachten:<br />

d 2 x 1<br />

dt 2 = m 1 − m 2<br />

m 1 + m 2<br />

g. (17)<br />

Die effektiv beschleunigende Kraft ist die Differenz der beiden Gewichte, welche die<br />

totale Masse m 1 + m 2 in Bewegung versetzt.<br />

5. Integration: x 1 (t) = g 2 m 1 − m 2<br />

m 1 + m t 2 + C 1 t + C 2 , Dies ist das Fallgesetz mit der<br />

2<br />

reduzierten Beschleunigung g eff = g · m1−m 2<br />

m 1 +m 2<br />

6. Anfangsbedingungen: x 1 (t = 0) = x 10 = C 2 , v 1 (t = 0) = v 10 = C 1<br />

Endresultat: x 1 (t) = g 2 m 1 − m 2<br />

m 1 + m 2<br />

t 2 + v 10 t + x 10<br />

28

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!