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Physik A Teil 1: Mechanik - Physik-Institut - Universität Zürich

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dem rückstellenden Torsionsmoment:<br />

m 2 F<br />

x<br />

x<br />

S<br />

m 1<br />

m 1<br />

d<br />

Skala<br />

L<br />

Spiegel<br />

Torsionsdraht<br />

Lichtquelle<br />

Masse die Kraft<br />

F<br />

m<br />

x<br />

1 m 1<br />

m 2<br />

r<br />

d · Γ m 1m 2<br />

r 2 · 2 = −k · ϕ ,<br />

der Faktor 2 berücksichtigt beide Massen, k ist die<br />

Torsionskonstante. Werden die beiden Massen m 1 in<br />

die zweite Position verlagert, dann wirkt auf jede<br />

Γ m 1m 2<br />

r 2 + 1<br />

2d k · ϕ = 2 · Γm 1m 2<br />

r 2 = F ,<br />

die sie um a = F/m 2 = 2Γm 1 /r 2 beschleunigen.<br />

Bei einer Messung von a aus der Auslenkung x(t) des Spiegels mit der Zeit t gehen<br />

die Masse m 2 und auch die Torsionskonstante k des Drahtes für die Bestimmung der<br />

Gravitationkonstanten Γ nicht ein.<br />

[cm]<br />

20<br />

x S<br />

m 1 = 1.499 kg<br />

r = 0.0466 m<br />

L = 13.48 m<br />

d = 0.05 m<br />

nicht linear<br />

infolge Drehung<br />

Die Auslenkung x = at 2 /2 nach der Zeit<br />

t wird über den Spiegel vergrössert auf der<br />

Skala gemessen zu x S = 2xL/d. Damit ist<br />

die Gravitationskonstante<br />

10<br />

Γ = x S<br />

t · d<br />

2 L · 2m 1<br />

Steigung= x S /t 2<br />

die Masse m geht nicht in das Ergebnis ein,<br />

t 2 [s 2 ]<br />

0<br />

und der Faktor x S<br />

t 2 kann aus der Steigung der<br />

15 30 45 60 75 90 105 s<br />

Auslenkung bei kleinen t als Funktion von t 2<br />

bestimmt werden. Aus den Daten<br />

der Graphik erhielt man in einem VP-Versuch Γ = 6.86 ± 0.010 · 10 −11 m 3 kg −1 s −2 .<br />

Die träge und schwere Masse †<br />

Prinzipiell ist zwischen der ins Gravitationsgesetz Gl.(14) eingehenden schweren Masse<br />

m s eines Körpers und der trägen Masse m t im Aktionsprinzip Gl.(10) zu unterscheiden:<br />

m t ·⃗a = m s · Γ Ms ⃗r<br />

und auf der Erde m r 2 r t ·⃗a = m s · ⃗g.<br />

Aus Symmetriegründen müssen im Gravitationsgesetz die schweren Massen beider<br />

Körper auftreten 22 . Ob die trägen Massen und die schweren Massen ein für alle Körper<br />

gleiches Verhältnis α = m s /m t haben, ist eine Frage, welche die <strong>Physik</strong> lange beschäftigt<br />

hat. Nach Einsteins allgemeiner Relativitätstheorie sollte für alle Körper nach dem Äquivalenzprinzip<br />

α = m s /m t = 1 gleich sein 23 .<br />

Versuche, diese Gleichheit experimentell nachzuweisen, wurden 1908 von Baron R. von<br />

Eötvös (Genauigkeit 10 −9 ) und später von R.H. Dicke und Mitarbeitern 24 (Genauigkeit<br />

22 Newton und auch seine Kritiker Huygens und Leibnitz hatten grosse Schwierigkeiten die Fernwirkung<br />

der Gravitation zu erklären. Newton sagte: Hypotheses non fingo - Ich mache keine Hypothesen. Er stellte<br />

nur die Frage nach der Gesetzmässigkeit der Gravitation und nicht warum sie existiert. Heute wissen wir,<br />

dass Kräfte durch Austauschteilchen (hier masselose Gravitonen mit einem Spin=2) vermittelt werden,<br />

die sich mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten; die Wechselwirkung ist also nicht momentan, sondern sie<br />

hat eine endliche Ausbreitungsgeschwindigkeit.<br />

23 α ≠ 1 könnte z.B. möglich sein, wenn die Gravitation nicht nur an der schweren Masse angreift,<br />

sondern auch eine Gravitationskomponente existiert, die an der Zahl der Neutronen, Protonen oder<br />

Elektronen in einem Atom angreift; die Masse eines Atoms ist wegen der Kernbindungsenergie nicht<br />

exakt proportional zur Zahl der Nukleonen im Kern (Massenzahl A).<br />

24 R.v. Eötvös, D. Pekár und E. Fekete, Annalen der <strong>Physik</strong> 68(1922)11-66<br />

r 2<br />

19

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