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Physik A Teil 1: Mechanik - Physik-Institut - Universität Zürich

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alle Spannungen auf das gleiche Flächenelement bezogen werden, darf man die zugehörigen<br />

Kräfte wie Vektoren addieren.<br />

Normal- und Schub-Spannungen in einem gegebenen Punkt innerhalb eines elastischen<br />

Körpers hängen von der Orientierung des Flächenelements ab. Wir werden zeigen,<br />

dass man σ und τ für ein dA von beliebiger Orientierung berechnen kann, wenn man<br />

die Spannungen von solchen Elementen kennt, die zueinander senkrecht stehen. Aus den<br />

Spannungsbeziehungen in jedem Punkt des Körpers kann dann die Deformation mit empirischen<br />

Gesetzen gefunden werden.<br />

Wir behandeln nur den ebenen Spannungszustand: alle zu den Spannungen<br />

gehörende Kräfte sind parallel zu einer Ebene, z.B. der xy-Ebene.<br />

z ✻<br />

✚ Zur Analyse dieses Zustandes denken wir uns einen Quader mit<br />

dz P den Kanten dx,dy,dz um den Punkt P herausgeschnitten. Die<br />

✓ dy Spannungen, die wir zur Erhaltung des Gleichgewichtes am Quader<br />

anbringen müssen, charakterisieren wir durch 2 Indizes:<br />

y dx<br />

✒ spannungsfreie Ebene<br />

✲ 1. Index: Richtung der Normalen von dA<br />

x 2. Index: Richtung der Kraft.<br />

τ<br />

✛ yx ✻ σ y Da für die Normalspannungen Normalen- und Kraftrichtung zusammenfallen,<br />

schreiben wir kurz σ x = σ xx ,σ y und σ z . Da der<br />

y ✻<br />

τ<br />

✛ xy ✻P<br />

σ<br />

✲ x<br />

σ Quader ein infinitesimal kleines Volumen hat, können wir sein<br />

x ❄τ xy<br />

✲ Gewicht gegenüber den Spannungskräften vernachlässigen. Dann<br />

σ y ❄τ yx ✲ verlangt der Schwerpunktssatz, dass die Spannungen an zwei gegenüberliegenden<br />

Flächen entgegengesetzt gleich sind.<br />

x<br />

Ferner müssen im Gleichgewicht die Drehmomente verschwinden (z.B. bezüglich P):<br />

2(τ xy dzdy) dx 2 = 2(τ yx dxdz) dy 2 , also τ xy = τ yx .<br />

Da der Spannungszustand eben sein soll, muss τ xz = 0 und τ zx = 0 sein, weil sonst ein<br />

Drehmoment auf den Quader ausgeübt würde. Analog gilt τ yz = τ zy = 0. Ferner muss<br />

noch σ z = 0 sein 93 .<br />

.<br />

y<br />

dy<br />

dz<br />

.<br />

Der ebene Spannungszustand ist somit in jedem Punkt<br />

durch drei unabhängige Spannungen gegeben: σ x ,σ y ,τ xy .<br />

dA<br />

α<br />

dx<br />

ds<br />

x<br />

Sind σ x ,σ y und τ xy für einen ebenen Spannungszustand bekannt,<br />

so können daraus leicht die Spannungen σ und τ bezüglich eines<br />

beliebig gestellten Flächenelements dA bestimmt werden. Wird z.B.<br />

angenommen, dass dA senkrecht zur spannungsfreien Ebene steht,<br />

so ist dA = dsdz, dx = ds sin α, dy = ds cos α.<br />

Aus den Gleichgewichtsbedingungen folgt<br />

ds n<br />

τ xy<br />

yσ x<br />

τ xy<br />

σ y<br />

α<br />

σ<br />

τ<br />

t<br />

a) für die Tangentialrichtung t:<br />

τdsdz + τ xy ds sin αdz sin α + σ y ds sin αdz cosα<br />

−τ xy ds cos αdz cos α − σ x ds cosαdz sin α = 0 also<br />

x<br />

τ = (σ x − σ y ) sin α cosα + τ xy (cos 2 α − sin 2 α). (140)<br />

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